Ueber Virilescenz und Rejuvenescenz thierischer Körper : ein Beitrag zur Lehre von der regelwidrigen Metamorphose organischer Körper / von Carl Wilhelm Mehliss.

  • Mehliss, Carl Wilhelm, 1806-1847.
Date:
1838
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Credit: Ueber Virilescenz und Rejuvenescenz thierischer Körper : ein Beitrag zur Lehre von der regelwidrigen Metamorphose organischer Körper / von Carl Wilhelm Mehliss. Source: Wellcome Collection.

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    Thier war auf einem Landgute in Curland gehalten worden, hatte einige Jahre hindurch regelmässig Eier gelegt und erst im spä- tem Alter bildeten sich an ihm die erwähnten Erscheinungen hervor. Auchlsidore Geoffroy hat von einem solchen Fa- sanenweibchen Nachricht gegeben. Das Thier hörte im 5. Jahre seines Alters auf zu legen, und fing zu derselben Zeit an, das Kleid zu wechseln. Die Veränderung zeigte sich zuerst am Bauche, welcher gelber wurde, und am Halse, dessen Gefieder sich lebhafter färbte. Im folgenden Jahre wurden die Federn in Ansehung des Glanzes und der lebhafteren Farben denen des Männchens noch weit ähnlicher, so dass das Thier nun ohnge- fähr aussah, wie ein Männchen mit verschossenen Farben. Noch ein Jahr später konnte man das Thier kaum von einem Männ- chen unterscheiden. Als es 8 Jahre geworden war, starb es plötzlich. — Vom Weibchen des Halsbandfasans (Pliasianus torquatus) hat Geoffroy ebenfalls ein Beispiel der Virilescenz mitgetheilt. Das Thier war in der Nähe von Paris von einem Privatmanne aufgezogen worden, und wurde alt ins Museum geschenkt. Es hatte mehrmals gelegt, war aber zur Zeit, wo es ins Museum kam, einem Männchen schon so ähnlich, dass man bei seinem kurz darauf erfolgenden Tode das Geschlecht durch die Section feststellen zu müssen glaubte. Die Deckfedern des Schwanzes und der Flügel hatten jedoch, wie der übrige Körper eine röth- liche Färbung, das Halsband war nicht so deutlich markirt und der Bauch weniger schwarz, wie dies bei den Männchen zu seyn pflegt. Dagegen hatte das Thier fast eben so grosse Sporen, wie die Männchen, der linke war aber weit stärker entwickelt, als der rechte, dabei zu dünn und auf der ganzen Oberfläche gleichsam kraus. — Auch an den Weibchen des Goldfasans (Pliasianus pictus) hat man die Virilescenz öfter beobachtet. Blumenbach erzählt die Geschichte der Metamorphose eines solchen Thieres sehr aus- führlich und genau. Das Kleid desselben wurde in Zeit von 2*