Untersuchungen über Lymphdrüsen-Tuberkulose : sowie über die damit verwandten und verwechselten Drüsenkrankheiten / von Oskar Schüppel.

  • Schüppel, Oskar.
Date:
1871
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Credit: Untersuchungen über Lymphdrüsen-Tuberkulose : sowie über die damit verwandten und verwechselten Drüsenkrankheiten / von Oskar Schüppel. Source: Wellcome Collection.

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    mit einem Worte heteroplastiscb aus Bindegewebe, und es sei daher nöthig, auch an den Lymphdrüsen die eigentlichen Tuberkel von den Scrofeln zu trennen. — Vir cho w (1. c.) spricht sich ferner dahin aus, dass die eigentliche Drüsentuberkulose in der Mehrzahl der Fälle mit chronischer Entzündung und Induration der Drüse einherzugehen scheine, so dass man geradezu von einer Lymphadenitis tuberculosa sprechen könne. Zuerst bestehe in den Drüsen ein einfacher Entzündungsprocess, dieser führt zur Neubildung von Bindegewebe, und letzteres wird die Hauptmatrix für die Tuberkelbildung. Der wesentliche Unterschied der tuber- kulösen Processe von den einfach scrofulösen liegt also nach Virchow darin, dass die Zellen der Lymphdrüsen, d. h. das eigentliche Drüsengewebe, zur Bildung der Tuberkel wenig oder nichts beitragen, während die scrofulösen Processe am Drüsen- gewebe selbst, an den Zellen desselben ablaufen und durch eine Hyperplasie des Drüsengewebes eingeleitet werden. Der Lymph- drüsentuberkel dagegen nimmt seinen Ausgangspunkt in der Haupt- sache von dem neugebildeten, schwieligen, jedoch an Netzzellen reichen Bindegewebe, welches sich gelegentlich einer voraufgehen- den Drüsenentzündung gebildet hat. In diesem Ursprung des Tuberkels aus dem Bindegewebe soll auch die Erklärung dafür liegen, dass der Lymphdrüsentuberkel gewöhnlich die Eigenschaften des fibrösen oder harten Tuberkels zeigt. — Eine lange, fast ausschliessliche Beschäftigung mit dem frag- lichen Gegenstände hat mich zu wesentlich andern Resultaten ge- führt. Aus der detaillirten Darstellung der Einzelfälle, namentlich aus der Beschreibung der jüngsten Tuberkelformen, wird sich er- geben, dass der Lymphdrüsentuberkel seinen Ausgangspunkt weder von den in der normalen Drüse vorkommenden Bindegewebsbalken und Septen, noch von Bindegewebsmassen nimmt, die sich auf entzündlichem Wege neu gebildet haben. Er entsteht vielmehr stets innerhalb der Follikulargebilde der Drüse, also in den Rinden- knoten und Marksträngen, und zwar bezeichnet das Auftreten einer Riesenzelle daselbst allemal den Anfang der Tuberkelbildung. Mit einer voraufgehenden Entzündung und Bindegewebsneubildung in den Drüsen hängt das Auftreten der Drüsentuberkel nicht zu- sammen. Wohl aber tritt recht oft in der unmittelbaren Um-