Der tuberkulöse Erkrankung des Tränensacks / von Th. Axenfeld.

Axenfeld, Theodor.

Date:: [1906]

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Credit: Der tuberkulöse Erkrankung des Tränensacks / von Th. Axenfeld. Source: Wellcome Collection.

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SonderabdrnckjAis der_,^Medi^scJen^ AWrücke von Artikeln ä-ienes Blattesjerhotm^^^^ Referate mit iinverhilrzter Quellenangale gestattet. Aus der Augenklinik der Universität Freiburg i. Br. Die tulberkiilöse Erkrankung des Tränensacks von Prof. Dr. Th. Axenfeld. M. H.! Wenn bei Kranken mit Lupus des Gesichtes, besonders an den Nasenöffnungen und auf der Schleimhaut, oder mit Tuberkulose der Lider und der Bindehaut eine Da- kryozystitis auftritt, so sind wir geneigt, dies Tränenleiden für ein tuberkulöses zu halten. Aber nur für die Melirzahl der Fälle ist diese Annahme wu-klich richtig. Zunächst sind ja zweifellos als tuberkulös diejenigen Fälle klinisch zu diagnostizieren, wo schwammige Granulationen die Haut vor dem Tränensack durchbrechen. Für die unter dem Bilde der eitrig-katarrhalischen Dakryozystitis auftretenden Fälle dagegen gilt das nur mit Ausnahmen. Wie bereits von Jaulin, Hinsberg u. A. betont wurde und wie ich selbst auf Grund mikroskopischer Untersuchung der exstirpierten Tränensäcke bestätigen kann, sind manche derartige Tränensackeiterungen nicht tuberkulös, sondern einfach entzündUch. Der Vorgang ist dann der, daß die be- sonders oft zugrunde liegendetuberkulöse Nasenerkrankung den Ausgang des Ductus nasolacrimalis verlegte und ebenso wie die gewöhnUchen Stenosen zu Stagnation und Entzündung im Tränensack führt. Auffallender schon ist es, wenn bei ausschließlicher Bindehauttuberkulose eine Tränensackeiter- ung rein entzündlich ist. Aber auch das habe ich sicher beobachtet. Wir haben alsdann daran zu denken, daß bei Schleimhauttuberkulosen Eitererreger ja immer zugegen sind, die gelegentlich die Nachbarschaft in Mitleidenschaft ziehen können. Wird so die rein klinische Diagnose „Tränensacktuber- kulose etwas zu häufig gestellt bei Tuberkulose der Nach- barschaft, so ist andererseits — und grade das möchte ich von neuem betonen — sicher nicht so selten eine ein- fache Dakryozystitis oderDakryophlegmone diagnos- •) Cf. Seifert, Münch, med. Woch. 1899, 1766 u. a.