Anleitung zur Vieh- und Fleischbeschau für Stadt- und Bezirksärzte, Thierärzte, Sanitätsbeamte : sowie besonders zum Gebrauche für Physikats-Candidaten : mit gleichmässiger Berücksichtigung der deutschen und österreichischen Gesetzgebung / von Anton Baranski.

  • Baranski Anton.
Date:
1887
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Credit: Anleitung zur Vieh- und Fleischbeschau für Stadt- und Bezirksärzte, Thierärzte, Sanitätsbeamte : sowie besonders zum Gebrauche für Physikats-Candidaten : mit gleichmässiger Berücksichtigung der deutschen und österreichischen Gesetzgebung / von Anton Baranski. Source: Wellcome Collection.

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    mit allen von unserem Herrn Jesus Christus gegebenen Mitteln dies zu verhindern. Du wirst den Schuldigen kirch- liche Strafen auferlegen, da diese Sitte eine unreine und verwerfliche ist.“ Derselbe erliess auch mit Autorisation des Papstes Zacharias die Verordnung, „dass man Speck und Schweinfleisch nicht anders als gekocht oder geräuchert essen soll.“ Das Beispiel von Bonifacius wurde auch von anderen Bischöfen befolgt. In den Sittengerichten , die etwa um die Mitte des VIII. Jahrhunderts in der christlichen Kirche eingeführt und von den Bischöfen in ihren Kirchen- sprengeln abgehalten wurden, war unter anderen die Frage aufgestellt: „Ob Jemand Blut oder Fleisch von einem um- gestandenen Vieh oder einem, das von einem anderen zer- rissen ist, esse ?“ Die Kirche verbot überall den Genuss des Fleisches von kranken und umgestandenen Thieren. ln späterer Zeit wurde der Fleischpolizei auch von der weltlichen Macht eine grössere Aufmerksamkeit geschenkt. Nachdem Handel und Gewerbe aufblühten und die Fleisch- nahrung überall den ersten Platz in der Ernährung einnahm, musste die Obrigkeit auch für die Gesundheit der Gemeinde- mitglieder Sorge tragen. Während der ganzen Zeit des Mittelalters wurde nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem flachen Lande sehr viel Fleisch verzehrt; das Fleisch war das billigste Nahrungsmittel des Volkes. In dieser Zeit war das Brot theuer, da der Feldbau im Argen lag, dagegen gab es viel Fleisch, da überall Weidewirthschaft betrieben und Vieh producirt wurde. Daher kommt es, dass das Metzger- gewerbe schon frühzeitig von den einzelnen Magistratsbehörden geregelt und auf das genaueste controlirt wurde. Mit der Zeit, als sich Zünfte bildeten, da wachte das Auge des gewählten Meisters mit besonderer Sorgfalt über eine ordentliche Ausübung des Metzgergewerbes zum Wohle der Gemeinde. Seit dem XII. Jahrhundert ist in allen Städten der Handel des Rind- und Schweinefleisches geregelt. Schon da- mals wurde das Fleisch in zwei Kategorien, in das bank- würdige und nicht bankwürdige, eingetheilt. In der Urkunde, welche Bischof Lütold im Jahre 1248 der Baseler Metzger-