Beitraege zur Pathologie des Icterus / von E. Leyden.

  • Leyden, Ernst von, 1832-1910.
Date:
1866
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Credit: Beitraege zur Pathologie des Icterus / von E. Leyden. Source: Wellcome Collection.

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    tion eröffnet wird, die Thiere in Folge einer Peritonitis am 2. bis 5. Tage unterliegen, sie aber diese Operation meistens überdauern, wenn die Gallenblase sogleich entleert wird und die Galle dann ungehindert abfliessen kann.“ Der Grund die- ses merkwürdigen Verhaltens kann meines Erachtens nur darin liegen, dass die Resorption der Galle, der Icterus mit seinem ganzem Complex von Erscheinungen, vermieden wird. Denn es ist nicht wahrscheinlich, dass in der Eröffnung der Gallen- blase irgend ein Grund für die Vermeidung der Peritonitis liege, dagegen sehr wohl denkbar, dass die Hunde leichtere Grade von Peritonitis besser überstehen, wenn sie nicht zu- gleich die Galle ins Blut aufnehmen. Dies bestätigt die An- sichten über den Vorgang der Gallenresorption, zu welchen die sorgfältige Beachtung der physiologischen Verhältnisse auch sonst führt. In dem Verlaufe der Krankheit bei den Hunden liegt noch mancherlei Bestätigung für einen solchen Zusam- menhang. Meist befanden sich die Thiere in den ersten bei- den Tagen ziemlich wohl, am dritten pflegten sie trauriger und matter zu werden, und dieser Zustand hielt meist unver- ändert bis zum Tode an. Bei den Operationen mit Anlegung der Gallenfistel ist in der Regel am dritten Tage schon die grösste Gefahr der Peritonitis vorüber, die entzündliche Re- action auf die Verwundung tritt bereits nach 24, bis .36 Stun- den ein. Der dritte Tag aber entspricht der Ausbildung des Icterus. Nach 24 Stunden habe ich nach mehrmaliger Unter- suchung noch keinen Gallenfarbstoff im Harn gefunden, nach 48 Stunden sehr deutlich. Um diese Zeit beginnt das Uebel- befinden der Thiere. Der Harn ist in der Regel sparsam, sehr dunkel, selbst grünlich und so concentrirt, dass er be- reits direct die modificirte Pettenkofersche Reaction giebt, Erfahrungen, die auch Kühne gemacht hat. Schon dieses deutet auf eine Ueberladung des Blutes mit Gallensäuren. Post mortem fand sich meistens, auch wenn der Tod nach 4 — 8 Tagen erfolgt war, ein sehr intensiver Icterus, die Conj. waren mehrere Male citronengelb, an den dünneren Partieen des Felles schimmerte gelbliche Färbung durch. Zweimal beobachetete ich Ecchymosen der Conjunctiva, mehrere Male hämorrhagische Exsudate im Peritonaeum.