Die Lungenschwindsucht : nebst Untersuchungen über Ursachen, Wesen, Vorbeugung und Heilung tuberkulöser und scrophulöser Krankheitsformen im Allgemeinen / Uebersetzung aus dem Englischen. Mit Anmerkungen und Zusätzen hrsg. von Dr. Hermann Stannius.

  • Clark, James, Sir, 1788-1870.
Date:
1836
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die Lungenschwindsucht : nebst Untersuchungen über Ursachen, Wesen, Vorbeugung und Heilung tuberkulöser und scrophulöser Krankheitsformen im Allgemeinen / Uebersetzung aus dem Englischen. Mit Anmerkungen und Zusätzen hrsg. von Dr. Hermann Stannius. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    81/332 (page 53)
    der Mitte gewöhnlich gefurcht, Morgens beim Aufwachen oft rolh; dabei findet sich Durst, der Puls ist schnell und zusammengezogen; die Extremitäten sind am Tage kalt, bei Nacht sind Hände und Füfse oft ungewöhnlich heifs, der Leib ist verstopft, der Urin stark gefärbt. Zu diesen Symptomen gesellen sich, besonders gegen Abend, Kopf- schmerzen in der Stirngegend, und eine sonst ungewöhn- liche reizbare Stimmung des Patienten. Wenn er an gei- stige Arbeiten gewöhnt ist, fühlt er sich bedrückt und un- fähig zu jeder Anstrengung. Auch sein Gesichtsausdruck erleidet eine bedeutende Veränderung, der Kranke wird blafs und fahl, seine Gesichtszüge fallen zusammen; er sieht ungesund aus und fühlt sich auch krank, obgleich er auf Befragen kein Localleiden angeben kann. Dieser Zustand dauert oft lange Zeit, nicht selten ohne Verlust des Appetits — ein Umstand, der den Kranken über den Sitz und das Wesen der Krankheit im Dunkeln läfst. Eine aufmerksame Untersuchung wird uns nun meist davon überzeugen, dafs die Krankheit hier ihren Sitz in den Verdauungsorganen hat. Der Husten und andere Symptome weichen bald einer angemessenen Behandlung, und der Patient kann, besonders wenn er noch jung ist, in kurzer Zeit genesen. Eine gelinde antiphlogistische Behandlung und eine genau beobachtete blande Diät zei- gen durch die schnelle und deutliche Besserung klar das Wesen der Krankheit an; sie werden zugleich die Ge- nauigkeit unsrer Diagnose und die Richtigkeit unsrer pa- thologischen Ansichten über den Ursprung des Hustens am besten bezeugen. Sogar wenn gastrische Reizung mit an- fangender Schwindsucht complicirt ist, was sehr häufig vor- kommt, mufs unsre Behandlung zuerst gegen jene gerich- tet sein, um zu einer sichern Kenntnifs von dem Zustande des Kranken kommen zu können. Eine andre Form von Husten, die ebenfalls ihren Grund in einem gestörten Zustande des Magens hat, kommt in spätem Lebensaltern vor. Er ist von einem starken, zä- hen, schleimigen Auswurfe begleitet, den man, weil er be- sonders am Morgen vorkommt, „Morgenschleim genannt