Beitrag zur operativen Behandlung des Zungencarcinoms ... / vorgelegt von Max Hatzig.

Hatzig, Max (Rudolf Max), 1880-

Date:: 1904

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Credit: Beitrag zur operativen Behandlung des Zungencarcinoms ... / vorgelegt von Max Hatzig. Source: Wellcome Collection.

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200 v. Chr. Galen das Wesen des Krebses in einer Weise definierte, die dem Angriffspunkt der ärztlichen Kunst nicht am Orte der Geschwulst suchen liess. Denn er fasste den Krebs als eine Allgemeinerkrankung des Körpers auf und sah in dem lokalen Auftauchen der Krebsknoten nur die engbegrenzte Aeusserung der Allgemeinerkrankung. Die falsche Blutmischung war die Ursache alles Uebels. Ihr musste man mit inneren Mitteln entgegentreten; so schied die Behandlung der Zungengeschwulst fast ganz aus dem Gebiete der Chi¬ rurgie für Jahrhunderte aus. Kur vereinzelt wagte man sich an anderweitige Erkrankungen der Zunge heran, und suchte dort nach Wegen zur Blutstillung, deren exakte Anwendung noch fehlte und am meisten vor eingreiferenden Operationen an der Zunge abschreckte. Erst durch einige glückliche Erfolge die Pimper¬ neile im 17. Jahrhundert bei halbseitiger Exstir¬ pation der Zunge aufweisen konnte, wurde die Auf¬ merksamkeit wieder auf die operative Behandlung des Zungenkrebses gelenkt. Es kam dazu, dass zu gleicher Zeit durch die Forschungen der italienischen Schule die Anatomie einen bedeutenden Aufschwung nahm. Es war Petrus de Marchetti der als erster 1664 die Exstirpation eines Zungenkrebses mit Erfolg aus¬ führte. Er hatte zu diesem Zwecke sich eigens ein Instrument gebaut, das zum Schneiden und zum Brennen gleichzeitig benutzt werden konnte. Durch die bren¬ nende Wirkung des Instruments gelang es ihm auch, die Blutung ziemlich zu stillen, und innerhalb von zwei Monaten den Patienten von seinem Leiden zu befreien. Es muss ein wahres Martyrium für den Patienten gewesen sein, dem die Wohltat schmerzlindernder Mittel