Ichthyol und Resorcin als Repräsentanten der Gruppe reduzierender Heilmittel /cvon Dr. P.G. Unna.

  • Unna, Paul Gerson, 1850-1929
Date:
1886
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Credit: Ichthyol und Resorcin als Repräsentanten der Gruppe reduzierender Heilmittel /cvon Dr. P.G. Unna. Source: Wellcome Collection.

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    solches Studium von seiten der Chemiker in hohem Grade. Wären uns die näheren Bedingungen dieser Verfärbungen bekannt, so besäfsen wir damit nicht blofs wertvolle Fingerzeige für die dermatologische Praxis, sondern auch interessante Auf- schlüsse über die Chemie der Haut, speziell der Sekretionen, und es eröffnete sich dadurch ein neues Arbeitsfeld für die Diagnostik dieser letzteren, pathologisch noch so wenig be- kannten Vorgänge. Am bekanntesten ist die Verfärbung unter dem Einflüsse des Chrysarobins. Während diese rotbraun mit einem Stich ms bläuliche, also recht eigentlich kupferfarben zu sein pflegt, ist die Pyrogallolhornschicht gelbbraun bis schwarz. Besorcin bringt es in Salbenform nur bis zum Schmutziggelb, in Pflaster- form aber bis zum Rotbraun der abgestofsenenHorndecke, ebenso Brenzkatechin und Hydrochinon. Die Nüance der ichthyoli- sierten Hornschicht läfst sich als ein Gelbbraun charakterisieren, wie es etwa die von der Sonnenhitze eingebrannte Haut zeigt. Bei längerem Schwefelgebrauch nimmt die Haut ein rauchiges, schmutzfarbenes Aussehen an, eine Verfärbung, welche die Patienten, natürlich vergeblich, mit Wasser und Seife zu entfernen trachten. Was wir bis jetzt als allgemeinste Bedingung für das Zustandekommen dieser Verfärbungen wissen, läuft eigentlich auf die eine längst bekannte Thatsache hinaus, dafs sie sämt- lich durch Alkalien begünstigt, durch Säuren vermindert und selbst aufgehoben werden. Eine Anzahl von alltäglichen Beob- achtungen der dermatologischen Praxis mag hierfür als Beleg dienen. Pyrogallol bringt auf der behaarten, durch Fettsäuren meist sauer gehaltenen Kopfhaut viel langsamer die Schwärzung hervor als auf unbehaarten Stellen. Ein einziges alkalisches