Statistische und historische Rückblicke auf die Vorkommnisse des Wiener Gebärhauses während der letzten dreissig Jahre : mit besonderer Berücksichtigung der Puerperal-Erkrankungen / von Prof. Späth.

  • Spaeth, Joseph, 1823-1896.
Date:
1864
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Credit: Statistische und historische Rückblicke auf die Vorkommnisse des Wiener Gebärhauses während der letzten dreissig Jahre : mit besonderer Berücksichtigung der Puerperal-Erkrankungen / von Prof. Späth. Source: Wellcome Collection.

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    den \usweisen bei 24455 Geburten 2482 d. i. 10.14% Todte. Die Endemien kulininirten im Juni 1839 mit 15%, im Dezember 1840 mit 21.6%, im November 1841 mit 22.5%, im Dezember 1842 mit 31.3%, im Jänner 1843 mit 19.1%, im April 1844 mit 17.3% im Oktober 1845 mit 14.8%, im April 1846 mit 18.9% und im April 1847 mit 17.9% Mortalität. Die verheerendste unter diesen und überhaupt allen Endemien, die im Gebärhause herrschten, war jene, welche während der 20 Monate von Anfang Oktober 1841 bis Ende Mai 1843 tobte. Sie lieferte bei 5139 Geburten mit 829 Todten eine Sterblichkeit von 16.1% im Durchschnitte und hob sich in ihren furchtbaren Schwingungen im November 1841 auf 22.5%, im folgenden Jänner auf 20.8%, im August auf 25.2%, im Oktober auf 29.3%, um im Dezember auf der noch unerreichten Höhe von 31.3% zu kulminiren. Und geben diese Zahlen die wahre Höhe an ? — Niemand weiss es zu sagen. Nur das ist kaum zu bezweifeln, dass in dieser Zeit ausserdem noch manche’ Transferirte im allgemeinen Kranken- hause erlag. Während so die Endemien auf der Klinik für Aerzte tobten, blieb der Gesundheitsheitszustand an der Gebärklinik für Heb- ammen in den ersten fünf Monaten von mittelmässiger Güte, ver- schlimmerte sich aber im März 1842 ebenfalls mit 6.3% Mortalität zur Endemie, welche durch wiederholte Schwingungen endlich im April 1843 auf der gewaltigen Höhe von 20.2% ihre Kul- mination erreichte und ini Juni, also einen Monat später als die an der anderen Klinik, mit 9.3% endete. Sie hatte während ihrer l6iuonatlichen Dauer (wenn die Angaben nicht eben- falls zu klein sind) bei 3410 Geburten nur 311 Mütter, d. i 9.1% dahingerafft. Diese gewiss ebenfalls furchtbare Endemie hatte also doch um den fünften Theil kürzer gedauert und ist beinahe um die Hälfte milder geblieben, als die an der anderen Klinik und nach derselben herrschte ein so günstiger Gesundheitszustand während dieses ganzen Zeitraumes fort, dass einschliesslich der eben erwähnten heftigen En- demie vom 1. Mai 1839 bis 1. Juni 1847 an der zweiten Klinik bei 21155 Geburten nur 810 d. i. 3.82% Mütter starben, woraus im Ver- gleich mit der 1. Klinik ein um 6.32% günstigeres Mortalitätsver- hältniss resultirt. Ira Mai 1847 lenkte Semmel weis, damals Assistent an der eisten Klinik seine Aufmerksamkeit vorzüglich darauf, dass Puer- peralerkrankungen durch Infektion mit faulenden animalischen Stoffen hervorgerufen werden könnten, handhabte daher im Punkte der Rein- lichkeit die grösste Strenge und führte Ende Mai, um sich der Rein- lichkeit an den Händen der Candidaten, die häufig vom Secirsaale weg die Gebärklinik besuchten, zu versichern, die Waschungen mit