Protokoll der constituirenden Sitzung des Comité's für Krebssammelforschung am Sonntag, den 18. Februar 190, Mittags 12*1/*4 Uhr, im Sitzungssaale des Kultusministeriums, Behrenstrasse 72 (nebst von den Rednern durchgesehenen Beilagen).

  • Comité für Krebsforschung (Berlin, Germany)
Date:
[1900?]
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Protokoll der constituirenden Sitzung des Comité's für Krebssammelforschung am Sonntag, den 18. Februar 190, Mittags 12*1/*4 Uhr, im Sitzungssaale des Kultusministeriums, Behrenstrasse 72 (nebst von den Rednern durchgesehenen Beilagen). Source: Wellcome Collection.

    4/16 (page 4)
    Stadt). Noch umfangreicher sind die Englischen Pubhkatione| welche in fast allen renommirten medicinischen Zeitschrifh (Lancet British Medical Journal, Practitioner) niedergelegt sin Aus diesen Veröffentlichungen ist die betrübende Thatsache i ersehen, dass in den Europäischen Culturländern die Zahl d Krebserkrankungen und der Todesfälle an dieser schrecklich. Krankheit in bedenklicher Zunahme begriffen ist. Für ein gewiss Lebensalter wird die Sterblichkeit an Krebs auf nahezu V, v( der an Tuberkulose angegeben. Auch auf anderem Wege wi| dies bestätigt. Ich hatte Gelegenheit, mit Herrn Director Juliu' bureer zu sprechen, welcher mir das grosse Material der Leben versicherungs - Gesellschaft „Friedrich Wilhelm^^ zur Verfug^i stellte. Eine vorläufige Durchmusterung der Listen, welcJ Herr Dr. Juliusburger, der Bruder, auf mein Ersuchen vc^ genommen hat, ergab analoge Verhältnisse. Es ergiebt sich also, dass die Krebskrankheit auf dem e; Ist eme Volkskrankheit zu werden, und zwar aller Stände. M st^en vor der Frage, ob es möglich sein wird, ebenso wie 1: anderen Volkskrankheiten durch gemeinsame Arbeit Mittel m Wege zur Abhülfe zu finden. , Die Krebskrankheit ist so lange bekannt, als wir geschichthq Notizen in der Medicin haben. Auch in ihrer Bösartigkeit ist s leider bekannt gewesen. Die Heilkunde hat bisher kein Mitt keine Hülfe gegen sie erfunden. Mittel dagegen sind angepries': zu allen Zeiten, aber von Betrügern, Kurpfuschern, ohne reeJ Grundlagen. Heutzutage ist es nur die Chirurgie und die operaüi Gynaekologie, welche Heüerfolge aufweisen können, ja, die; Erfolge sind gestiegen mit Vervollkommnung der PrühdiagnoJ der vollständigen Exstirpation der bösartigen Gewächse. Denno; ist dies wenig, sehr wenig. Die Mehrzahl der Krebskranken und bleibt dem unvermeidlichen Tode verfallen. • • j Können wir hoffen durch gemeinsame ^Arbeit ein Heilmit I zu schaffen? Ein solcher Anspruch ist von vornherein abzulehnei Denn diese Aufgabe ist zur Zeit unlösbar. Aber was uns auch l anderen Seuchen gelungen ist, durch genaue Kenntniss ihrer W breitung, ihrer Ursachen, ihrer Sterblichkeit eine gewisse Prophyla: zu finden, das liegt in den grenzen der Möglichkeit. Wir woll bescheiden sein in unseren Erwartungen, können aber do immer hoffen etwas Gutes für das Allgemeinwohl zu leisten. Aller A fang ist schwer — aber oft ist auch frisch gewagt halb gewönne Sehr wesentheh wird der Erfolg unserer Arbeit davon a hängen, wie die immer noch ungelöste Präge nach der Nat