Über Blendung der Netzhaut durch Sonnenlight / von Vincent Czerny.

  • Czerny, Vincent.
Date:
1867
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Credit: Über Blendung der Netzhaut durch Sonnenlight / von Vincent Czerny. Source: Wellcome Collection.

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    spaltbar als die noch ziemlich weiche, gesunde Netzhaut. Die vom ersten Orte erhaltenen Schnitte brechen leicht in der Zwischen- körnerschicht auseinander. Die Elemente sind alle noch gut erhalten, die Contouren aber nicht so scharf wie in der normalen Partie, ihre Substanz fein granu- lirt. Der Unterschied ist etwa der, wie zwischen der Substanz eines grauen Staares und der einer gesunden Linse. An manchen stärker ge- blendeten Stellen sind die äußeren stark lichtbrechenden Partien der Stäbchen am äußeren Ende etwas gebogen und an der concaven Seite wie angefressen. Die Krümmung wird hie und da so stark, daß das Ende der Stäbchen wieder in die Nähe des Anfangs der Krümmung zu liegen kömmt. Der äußere Theil des Stäbchens ist also schlingen- förmig gebogen, aber blos der äußere Contour bleibt ziemlich scharf, der innere ist angefressen und verwischt. Solche Stäbchen zeigen ge- wöhnlich eine feine, unregelmäßige Querstreifung, die übrigens auch an weniger verkrümmten Stäbchen häufig zu finden ist. Ja selbst an gesunden Netzhäuten, besonders von Vögeln, ist sie oft, offenbar durch Einwirkung der Conservationstlüssigkeit, entstanden 1). Größtenteils sind aber die Stäbchen vollkommen gut erhalten. Auffällig ist, daß an den geblendeten Stellen das Pigment, welches in feine Protoplasmafäden gelagert2), von dem sogenannten Pigment- epithel sich zwischen die Stäbchen erstreckt, an der geblendeten *) Da diese Querstreifung, die ich übrigens auch an schon vor zwei Jahren gefertigten Glycerinpräparaten fand, so fein und unregelmäßig ist, daß ich nicht im Stande bin, die Z-Ail der didurch entstanden Scheibchen mit einiger Sicherheit anzugeben, geschweige denn ihre Dicke zu messen, so kann ich nicht annehmen, daß sie den in jüngster Zeit (Archiv, f. mikr. Anatomie II. Heft 1867) von M. Schultze beschriebenen Querstreifen der äußern Stäbehenglieder entsprechen. Wenigstens schiene es mir sehr gewagt, auf diese Zeichnung eine solche Theorie zu gründen, wie es W. Zenker gethan hat (1. c). 3) Da ich es nirgends erwähnt finde, so bemerke ich, daß in den Epithelzellen des Frosches eben solche gelbrothe Körner, wie sie von H.Müller in den Zapfen nachgewiesen wurden, vorkommen. Außer dem großen Kerne und diesen farbigen Kugeln (oft 2 — 3) finde ich in den meisten Zellen noch eine den Vacuolen der Infusorien ähnliche Protoplasmalücke. Bei Pigmentepithelzellen, die ich einem eben getödtelen Bombinator igneus entnahm, waren die pigmentirten Fäden nach allen Richtungen äußerst zahlreich ausgestreckt, so daß die Zelle einer freilich unbeweg- lichen, pigmentirten Actinophrys glich. Diese^Zellen sind, nach alledem zu urtheilen, sehr complicirte Elementarorganismen.