Die Krankheiten der Nase, ihrer Nebenhöhlen und des Rachens : mit Einschluss der Rhinoskopie und der localtherapeutischen Technik : für Studirende und Ärzte / von L. Rethi.

  • Réthi, L. (Leopold), 1857-1924.
Date:
1892
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Credit: Die Krankheiten der Nase, ihrer Nebenhöhlen und des Rachens : mit Einschluss der Rhinoskopie und der localtherapeutischen Technik : für Studirende und Ärzte / von L. Rethi. Source: Wellcome Collection.

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    Natur des Fremdkörpers genügenden Aufschluss gibt, und ebenso kann auch eine Verwechslung mit einem abnorm verlängerten Processus styloideus vermieden werden, wenn die Verlängerung des harten Gegenstandes in der Richtung nach hinten, oben und aussen fühlbar ist, wenn er federt und das Gefühl vorhanden ist, als wäre er oben fixirt. Prognose. Die Prognose ist im Allgemeinen gut; wurde der Fremd- körper entfernt, so verlieren sich die objectiven und in der Regel auch die subjectiven Symptome vollständig und auch bedeutende Entzündungs- erscheinungen gehen oft ganz zurück, wenn es nicht bereits zur Absce- dirung gekommen ist; nicht selten bleiben jedoch, namentlich wenn es sich um hysterische und neurasthenische Individuen handelt, Parästhesien zurück, die sich, zuweilen nur zu gewissen Tagesstunden, namentlich gegen Abend bemerkbar machen und sich oft erst nach längerer Zeit, mitunter sogar erst nach mehreren Jahren verlieren. Es kann aber nicht nur im Beginne, wenn sich der eingekeilte Gegenstand durch be- deutende Grösse auszeichnet, sondern auch später, namentlich infolge von entzündHehem Oedem SufFocationsgefahr eintreten, und bei spitzigen Gegen- ständen der Tod durch Verblutung infolge von Arrosion eines grösseren Gefässes herbeigeführt werden; daher ist die Prognose bei Gegenständen, die mit einer Verletzung einhergehen, dubiös. Therapie. Nicht selten wird der Fremdkörper sogleich, oder nach einiger Zeit spontan herausbefördert, herausgewürgt und herausgehustet oder verschluckt; trifft man ihn jedoch im Rachen an, so muss er ent- fernt werden. Das Hinunterstossen von Fremdkörpern in die Speiseröhre darf höchstens bei weichen, runden und nicht zu grossen Gegen- ständen vorgenommen werden, doch soll man von dieser Methode auch in diesen Fällen nach Möglichkeit Umgang nehmen, wenn auch nur aus dem Grunde, um Verletzungen der Speiseröhre zu verhüten; bei correctem Vorgehen kann die Extraction per os ohnedies in den meisten Fällen bewerkstelhgt werden. Die Entfernung des Fremdkörpers geschieht mit einer geraden oder entspi-echend gekrümmten Zange und Pincette, zuweilen auch mit dem Schlingenschnürer, Münzenfänger u. s. w., doch gelingt sie in manchen Fällen, namentlich in Ermangelung eines Instru- mentes, auch durch Eingehen mit dem Finger. Mit grossen Schwierig- keiten ist manchesmal das Fassen und Lockern von runden, im Sinus pyriformis befindlichen Gegenständen verbunden, wobei insbesondere auch grosse Vorsicht nothwendig ist, damit sie beim Herausholen nicht in den Kehlkopf hineinfallen; ebenso ist das Fassen von Nadeln und