Ueber Sondirung ohne Ende zur Erweiterung schwerer Narbenstricturen insbesondere derer des Oesophagus / von Prof. Dr. A. Freiherrn v. Eiselsberg.

  • Eiselsberg, Anton, Freiherr von, 1860-1939.
Date:
1888
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Credit: Ueber Sondirung ohne Ende zur Erweiterung schwerer Narbenstricturen insbesondere derer des Oesophagus / von Prof. Dr. A. Freiherrn v. Eiselsberg. Source: Wellcome Collection.

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    Endlicli einpfiolilt sich diese Sondirung ohne Ende für in , operable Narhenstricturen des Kectums. Wenn auch durch die Rectuinresection von unten hinten (Kraske) oder vorn (vaginal^ Methode von Rehn-Gersuny) in der Mehrzahl der Fälle eine^ radicalo Heilung erzielt werden kann^), wird cs immer Fälle geben“ in welchen wegen der Ausdehnung der Strictur jedwede Radical-;^ Operation unmöglich ist. Diese Fälle mit Bougies von unten her zu behandeln, scheint mir wegen Gefahr der Perforation noch gefährlicher, als die analoge Behandlung der Oesophagusstenose, Hier wird die Anlegung einer lateralen Colostomiefistel in dei^ Flexura sigmoidea den Kothabfluss regeln. Durch die Fistel wirdj das armirte Schrotkorn eingeführt, welches, die Strictur passirend, zum Anus herauswandert. _ In den zwei Fällen (einer in Utrecht, einer in Königsberg^ behandelt), in welchen bei äusserst schwachen Individuen diese Behandlungsmethode beide Male wegen einer inoperablen luetischen Strictur mit schwerer Periproctitis zur Ausführung kam, gelang der erste Act dieser Sondirung tadellos. Auch wurde jedesmal die Strictur rasch durch Gummidrains erweitert, beide Patienten erlagen aber der fortschreitenden Periproctitis. Immerhin konnte in dem iin hiesigen pathologischen Institut obducirten Falle nachgewieseij werden, dass durch diese Behandlung die lange Strictur bis auf Fingerdicke schon gleichmässig erweitert war, so dass damit auch die “Brauchbarkeit dieser Methode erwiesen erscheint. ■ Endlich erwähne ich nebenbei, dass bei einem duph Lues b _ dingten Verschluss des Nasenraumes vom Mundraume diese Methode (v Hacker) sich vortrefflich bewährt hat. 1 Auf Grund dieser Erfahrungen scheint mir mithin die Be- handlungsmethode: Fistelbildung (Gastrostomie, Colostomie etc.). Schluckenlassen des Socin’schen Schrotkorns und folgende Bougi^ rung ohne Ende mittels elastischer Gummidrains, am besten mij Hülfe der von mir kürzlich eingeführten conischen Gummidrains tu^ schwere FäUe von Narbenstenosen ein brauchbares Verfahren zu sei ^^t)Noc^vor kurzem hat Sonuenburg (^Verhandlungen der deuj sehen Gesellschaft für Chirurgie 1897) gezeigt, dass die offene Du^ schneidüng analog der Boutonniere selbst bei hochgradigen Stnctureijj gute Erfolge erzielt. Gedruckt bei Julius Sittenfeld in Berlin W.