L'humorisme ancien et l'humorisme moderne / [Charles Richet].

  • Richet, Charles, 1850-1935.
Date:
1910
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Credit: L'humorisme ancien et l'humorisme moderne / [Charles Richet]. Source: Wellcome Collection.

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    Zahl mittelalterlicher Ârzte, welche man Arabisten nennt, besonders bei chirurgischen Schriftstellern, Abschnitte, welche die Apostemata behandeln. Icb will hier nur von bekannteren, z. B, den Bruno von Longobardo nennen, welcher im 5. Kapitel des 2. Bûches seiner Chirurgia magna das apostema als tumor seu inflatio praeter naturam bezeichnete. Die also den arabischen Übersetzungen entnommene Bezeichnung Apostema konnte sich aber nur so lange halten, bis die Renaissance, die Wiedergeburt der Wissenschaften, das Studium der griechischen Original- werke mit sich brachte, so dafs der deutlichere Ausdruck der tumores praeter naturam wieder zur Geltung kommen konnte. Der erste, welcher einen grôfseren Abschnitt so betitelte, war Johann Tagault, der von seinen zuerst 1543 zu Paris in Folio erschienenen rtde chirurgica insti¬ tution libri quinqueu das erste als tumores praeter naturam überschrieb. Trotz der Einteilung in die sechs Abschnitte: Phlegmone, Erysipelas, Oedema, Scirrhus, Inflatio und Abscessus, kommen aber die verschiedenen Krankheitsformen ohne sichtbare Ordnung durcheinander. Noch schlimmer ist es bei Johann Philipp Ingrassia in seinem auf sieben Bande be- rechneten Werk de tumoribus praeter naturam, von dem aber nur der erste unter grofsen Schwierigkeiten (verschiedene Yerleger hatten die Drucklegung begonnen, aber nicht fortsetzen kônnen) Neapoli 1553 in fol. erschien. Anschliefsend an die ganz unschuldige Einleitung der oben genau bezeichneten Stelle bei Avicenna (sie lautet: Jam locuti fnimus in libro primo de apostematibus, et speciebus eorum, et curis ipsorum sermone universali, ad quem redire oportet ilium, qui vult audire, quod nunc loquemur, in hoc autem loquemur sermonem particularem) be* spricht Ingrassia mit ebenso grofser Gelehrsamkeit wie Weitschweifigkeit zuerst die 61 Tumoren, welche Galen in seinem liber de tumoribus praeter naturam kurz angeführt hatte. Dazu braucht er nur 300 Folioseiten, ehe er dazu kommt, seine eigene Einteilung anzugeben, die 226 Arten umfafst, d. h. es gibt fast keine Krankheit, welche nicht als Tumor aufgefafst werden konnte. Allerdings bespricht er davon nur 129 Tumoren mehr oder weniger kurz auf 76 Seiten. Die auf weitere sechs Bande berechnete Besprechung der übrigen ist leider verloren gegangen. Wir konnen zwar das entbehren, was er von griechi¬ schen und rômischen Autoren angibt, da wir es durch das Studium der Originale ersetzen konnen. Das, was er von arabischen Autoren sagt, ist für uns genau so wertlos, wie fast aile Übersetzungen von Werken ara- * * i bischer Arzte, die bis auf wenige aus neuester Zeit unbrauchbar sind. Aber auf Seite 194 ff. finden wir die erste Erwâhnung der Varicellen und der Scarlatina, für welche uns laut Seite 376 weitere Beschreibungen in Aussicht gestellt waren, welche für die Geschichte der Lehre von den