Ueber Hernien nach Laparotomieen.

  • Semler, Paul, 1870-
Date:
1895
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Credit: Ueber Hernien nach Laparotomieen. Source: Wellcome Collection.

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    vermögen. Tritt während des Heilungsprocesses durch irgend einen ungünstigen Umstand ein Platzen der Bauch- wunde ein (cf. Fall 78 und 83 in Tabelle III), so ist eine Hernie mehr oder weniger später diesen Patientinnen fast als sicher vorauszusagen. Danach versteht es sieh wohl von selbst, dass ein Bruch nicht ausbleiben kann, wenn der totale A^erschluss der Wunde überhaupt auch nicht in späterer Zeit nach Operation erfolgt ist, wie die Fälle 100 und 103 in der Tabelle III zeigen. Wenn ich noch kurz auf die Zeit eingehe, welche verfliesst von der Operation bis zum ersten Auftreten der Hernie, so ist diese eine sehr wechselnde, im grossen und ganzen liegt aber meist nur ein Halbjahr dazwischen, bis die ersten Spuren einer Hernie wahrgenommen werden. Allerdings muss man dabei Patien- tinnen im Auge haben, die auf ihren Gesundheitszustand und ihren Körper etw^as Aufmerksamkeit verwenden, was leider manchesmal gerade bei der arbeitenden Klasse der Bevölkerung zu vermissen ist. Ist einmal die Hernie entstanden, so bleibt sie in den allerseltensten Fällen als ein kleines, unbedeutendes Uebel bestehen, im Gegentheil, sie vergrössert sich im Laufe der Zeit, zumal wenn die Trägerin derselben sich nicht die so nothwendige Schonung und Ruhe auferlegen kann, vor- ausgesetzt natürlich, dass sie überhaupt Kenntniss von einem eingetretenen Bruch an der Wunde hat. Je grösser nun die Hernien werden, desto mehr Unannehmlichkeiten und Beschwerden führen sie mit sich im Gefolge für die Trägerin, ja sogar sie können für die letztere eine Avahi'e Plage werden und ihr- das vielleicht schon an und für sich schwere arbeitsreiche Dasein nur noch mehr verbittern. Welche Beschwerden können nun diese Hernien ver- ursachen? Dieselben sind mannigfacher Art, und es mag wohl vorkommen, dass, wenn die Hernien ihres geringen Umfanges wegen übersehen werden, die Trägerinnen der- selben auf die verschiedensten Magen- und Darmerkrankun- gen hin behandelt werden. Beim Arbeiten, beim Heben,