Zur Pathologie und Therapie der kindlichen Skoliose und über die Unterscheidung einer habituellen und constitutionellen Form derselben : eine kritische und klinische Studie / von Dr. med. Dolega.

  • Dolega, Max.
Date:
1897
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Credit: Zur Pathologie und Therapie der kindlichen Skoliose und über die Unterscheidung einer habituellen und constitutionellen Form derselben : eine kritische und klinische Studie / von Dr. med. Dolega. Source: Wellcome Collection.

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    Zur normalen Anatomie der Wirbelsäule und der Lehre vom Knochenwachstliiim im Allgemeinen. Als Ausgangspunkt für die pathologisch-anatomischen und klinischen Betrachtungen haben sowohl die anatomischen Verhältnisse der normalen Wirbelsäule, wie die Gesetze der Statik und Mechanik1) derselben zu gelten. Die Wirbelsäule ist die Trägerin des Rumpfskelettes und ihre Be- schaffenheit kennzeichnet am wesentlichsten die Statur und Haltung des Menschen. Vergegenwärtigt man sich die Wirbelsäule eines ausgewachsenen, aber noch jugendlichen Individuums, so ist kurz Folgendes hervorzuheben: Die Wirbelsäule ist ein gegliedertes System von Einzelknochen, den Wirbeln. Sie zeigt die bekannten antero-posterioren Krümmungen, deren Convexität im Hals- und Lendentheil nach vorn, im Bückentheil nach hinten gerichtet ist. Die einzelnen Wirbel bestehen aus den Wirbelkörpern und den Wirbel- bögen, letztere in ihre verschiedenen Fortsätze gegliedert, und bilden, ab- gesehen von den knöchern-verschmolzenen Wirbeln des Kreuz- und Steiss- beins, ein System von mit einander gelenkig verbundenen Knochen. Die Syndesmosen der Wirbel bestehen aus Faserknorpel und zwar: a) aus einem äusseren Theil: Faserring. Die äussersten Lamellen desselben (s. Abb. 1) verschmelzen in Gestalt von derben Bindegewebszügen auf das Engste mit dem Periost, während die inneren zwiebelschalenartig angeordnet und gitterartig durch Faserzüge durchsetzt sind, welche, sich ihrerseits kreuzend, von einem Wirbel zum anderen schräg aufsteigend verlaufen (s. Abb. 2). b) aus dem centralen, makroskopisch fast homogen erscheinenden Kern, welcher aber ebenfalls aus Faserknorpel besteht (s. Abb. 1). Ring und 1) Grundlegend für die Gesetze derselben sind die Arbeiten Henkers u. H. v. Meyer's. Henke, Anatomie und Mechanik der Gelenke. Leipzig 1863. H. v. Meyer, Statik und Mechanik des menschlichen Knochengerüstes. 1873.