Atlas der topographischen Anatomie des Menschen : fur Studierende und Arzte / von Karl von Bardeleben und Heinrich Haeckel.

  • Haeckel Ernst, 1834-1919.
Date:
1908
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Credit: Atlas der topographischen Anatomie des Menschen : fur Studierende und Arzte / von Karl von Bardeleben und Heinrich Haeckel. Source: Wellcome Collection.

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    An einem gefrorenen Fuß ist in maximal plantarflektierter Stellung mit einem Bildhauermeißel von der Oberfläche so viel abgetragen, bis alle Gelenke er- öffnet waren. Die Fußwurzelknochen artikulieren unter sich und mit dem Unterschenkel einer-, den Mittelfußknochen anderseits in der Regel in acht getrennten Gelenk- höhlen. Diese sind zum Teil sehr einfach gestaltet, wenn sich nur die Gelenk- flächen von zwei Knochen daran beteiligen, zum Teil aber sehr kompliziert, wenn mehrere Gelenkspalten zwischen verschiedenen Knochen durch breite Kommuni- kation eine Gelenkhöhle darstellen. Bei den letzteren wird sich eine Erkrankung eines (xelenkes alsbald sehr leicht auf die damit kommunizierenden Gelenke fort- setzen, während die Erkrankung eines Gelenkes mit einfacher Gelenkhöhle in dieser lokalisiert bleiben kann. Die gesonderten Gelenkhöhlen sind: 1) Fußgelenk zwischen Talus, Fibula und Tibia mit Recessus nach oben zwischen Tibia und Fibula. 2) Das hintere Gelenk zwischen Talus und Calcaneus (s. Fig. 203). 3) Gelenk zwischen Talus einer-, Os naviculare und Calcaneus anderseits (s. Fig. 203). Der Kopf des Talus liegt in einer Gelenkpfanne, die vom Os navi- culare, Lig. calcaneonaviculare und dem vorderen Teile des Calcaneus gebildet wird. 4) Gelenk zwischen Calcaneus und Cuboid. Da das mediale Ende dieses Gelenkes dem lateralen des vorigen (3) genau gegenüberliegt, nur durch das lug. calcaneocuboideum von ihm getrennt ist, so läßt sich leicht in dieser schwach S-förmig gekrümmten Gelenklinie eine Absetzung des Fußes vornehmen, so daß nur Talus und Calcaneus Zurückbleiben: Exartikulation nach Chopart, oder kurz: Exartikulation im CllOPARTschen Gelenk. Es ist aber zu bemerken, daß dieses sogen. „CnOPARTsche Gelenk“, wie gesagt, aus zwei getrennten Gelenk- höhlen besteht; bei pathologischen Prozessen kann die eine Höhle für sich er- kranken, während die andere gesund bleibt. 5) Kleines Gelenk zwischen Cuboid und drittem Keilbein. 6) Eine sehr kompliziert gestaltete gemeinsame Gelenkhöhle zwischen Os naviculare und den drei Keilbeinen, diesen untereinander, und dem zweiten und dritten Keilbein mit den Metatansalia II und III. 7) Gelenk zwischen Metatarsale I und großer Zehe. 8) Gelenk zwischen Cuboid und den Metatarsalia IV und V. Die Gelenke zwischen den fünf Metatarsalia einer-, den drei Keilbeinen und dem Cuboid anderseits bilden zusammen eine bogenförmige Linie, die nur dadurch unterbrochen wird, daß das zweite Metatarsale bis zu i cm proximalwärts zurückspringt. In dieser Linie kann die Exartikulation der Metatarsalia nach Lisfranc vorgenommen werden.