Klinische Wahrnehmungen und Beobachtungen : gesammelt in dem Königlichen poliklinischen Institute der Universität / von Eduard Henoch ; und herausgegeben von Moritz Heinrich Romberg.

  • Henoch, Eduard Heinrich, 1820-1900.
Date:
1851
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Credit: Klinische Wahrnehmungen und Beobachtungen : gesammelt in dem Königlichen poliklinischen Institute der Universität / von Eduard Henoch ; und herausgegeben von Moritz Heinrich Romberg. Source: Wellcome Collection.

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    squamosa desselben an einer Stelle durchbrochen und dadurch eine Communication des genannten Jaucheheerdes mit einem weit grös- seren in dem durch und durch cariösen Felsenbein befindlichen vermittelt. Die Gehörknöchelchen waren spurlos verschwunden und vom Facialis war nur das zwischen dem Eintritt in den Meat. audit. intern, und seinem Knie gelegene Stück der Zerstörung entgangen. Der rechte Stirnmuskel war blassgelb und um die Hälfte dünner, als der linke. Die übrigen Gesichtsmuskeln wur- den nicht untersucht. Die linke Pleurahöhle enthielt ausser etwas trüber Flüssigkeit eine beträchtliche Menge Luft, die durch Euptur einer haselnussgrossen im obern Lappen der Lunge be- findlichen Caverne in die Pleurahöhle ausgeströmt war. Die fettig degenerirte Leber, die Milz, die Mesenterialdrüsen und die Nieren waren tuberculös. — Dieser Fall lehrt, abgesehen von der ebenfalls latent gebliebenen Lungentuberculose, wie selbst sehr umfangreiche tuberculöse Entartungen des Gehirns ohne irgend ein hervortretendes Symptom lange Zeit bestehen können, da hier wohl nicht an eine rasche erst in den letzten Wochen des Lebens stattgefundene Entwickelung derselben gedacht werden kann. Von einer Fractur des Felsenbeins mit Beeinträchtigung des Fallopischen Kanals schien die Lähmung bei einer 56jährigen Frau abzuhängen, welche sich durch einen heftigen Fall von der Treppe, wobei ihr ein mit Holz gefüllter Korb auf den Kopf gefallen war, eine Paralyse des ganzen rechten Facialis mit Krümmung der Uvula nach rechts zugezogen hatte. Unmittelbar nach dem Fall war sowohl aus dem Munde, wie aus dem rechten Ohre ein Blut- erguss erfolgt und gleich darauf die Entstellung des Gesichts ein- getreten. Seit drei Wochen klagte die Kranke über anhaltendes Summen vor dem rechten Ohre, dessen Sinnesenergie bedeutend gelitten hatte. Alle angewandten Mittel, topische Blutentleerungen, Einreibungen der grauen Salbe, der endermatische Gebrauch des Strychnins, die vom 30. November 1847 bis zum 14. März 1848 in Gebrauch gezogen wurden, blieben ohne Wirkung und die Kranke litt während dieser Zeit ausserdem an einer sehr heftigen Entzündung des rechten Auges mit Ulceration der Hornhaut, die ohne Zweifel in dem anhaltenden Offenstehen desselben ihren Grund hatte und nur mit grosser Mühe, imter Zurücklassung ei- ner Hornhautnarbe, bekämpft wurde. Der Behandlung müde,