Ueber primäres Lebercarcinom ... / von Martin Jaster.

  • Jaster, Martin.
Date:
1889
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Ueber primäres Lebercarcinom ... / von Martin Jaster. Source: Wellcome Collection.

    25/26 (page 25)
    und im weiteren Verlauf der Krankheit die sich allmählig einstellende Verkleinerung und Schrumpfung der Leber, welche vorher vergrössert nachgewiesen werden konnte. Die syphilitische Leber bietet bei ihrer unebenen durch Narbencontraction vielfach gelappten und knolligen Ober¬ fläche oft nur durch den weiteren Verlauf oder durch die in anderen Organen nachweisbaren durch Syphilis bedingten Veränderungen, sowie durch eine diesbezüglich angestellte, erfolgreiche Behandlung Unterscheidungsmerkmale vom Leber¬ krebs. Ausserdem behält aber das Organ die Consistenz des normalen Leberparenchyms, welches bei Carcinom der Leber stets verändert ist, bei. Ferner seien hier noch die Sclmürleber, Echinococcus, Leberabcesse und die durch Verschliessung des ductus hepaticus et choledochus veranlasste Ektasie der Gallen¬ gänge und Gallenblase erwähnt. Von den Erkrankungen der Nachbarorgane sind es besonders die Cai;cinome des Magens und des Omentums, welche leicht Verwechselungen mit Lebercarcinom zulassen. Namentlich sind von diesen diejenigen Neubildungen der Leber schwer zu unterscheiden, welche im linken oder am Rande des rechten Lappen ihren Sitz haben. Jedoch sind in diesen Fällen die Form und die Begrenzung der Ge¬ schwulst, sowie bei Magencarcinom das Erbrechen und das Aussehen des Erbrochenen von diagnostischem Werthe. Bei etwa im Colon transversum angesammelten Koth- massen schafft eine tüchtige Reinigung des Darmrohres durch Ricinus Aufklärung. Bei der durchaus schlechten Prognose und der absoluten Unheilbarkeit des Leberkrebses kann natürlich von keiner erfolgreichen, das Uebel beseitigenden Therapie die Rede sein; vielmehr müssen wir uns bei der Behandlung, sobald die wahre Natur der Krankheit einmal richtig festgestellt ist, auf ein symptomatisches Verfahren beschränken. Hierin liegt der Werth einer richtigen Diagnose, damit eben nicht