Untersuchungen über die physiologischen Wirkungen des Apomorphin : Inaugural-Dissertation mit Genehmigung einer Hochverordneten Medicinischen Facultät der Kaiserl. Universität zu Dorpat zur Erlangung des Doctorgrades verfasst und zur öffentlichen Vertheidigung bestimmt / von Vincent Siebert ; ordentliche Opponenten Dr. Seuff, Prof. Dr. Schmidt, Prof. Dr. Schmiedeberg.

  • Siebert, Vincent.
Date:
1871
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Credit: Untersuchungen über die physiologischen Wirkungen des Apomorphin : Inaugural-Dissertation mit Genehmigung einer Hochverordneten Medicinischen Facultät der Kaiserl. Universität zu Dorpat zur Erlangung des Doctorgrades verfasst und zur öffentlichen Vertheidigung bestimmt / von Vincent Siebert ; ordentliche Opponenten Dr. Seuff, Prof. Dr. Schmidt, Prof. Dr. Schmiedeberg. Source: Wellcome Collection.

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    wenn auch nur geringe Erniedrigung des Blutdruckes eintrat, die aber ebenso rasch wieder vergingum einer Erhebung bis zur Norm oder darüber hinaus Platz zu machen. Da bei dem Apomorphin als Brechmittel an eine anderweitige Einwirkung auf den Vagus gedacht werden musste, so lag es nahe aucli in Rücksicht auf den Blutdruck das Verhalten des Vagus zu prüfen. Es wurde daher sogleich der Vago-Sympathicus durchschnitten. Das Ergebuiss der Durchschneidung war, dass der Blutdruck in Folge der Trennung der Nerven von 0,65 des ursprünglichen Druckes nur auf 0,71 gestiegen war. Weitere Injectiouen waren von ganz derselben Druckerniedrigung begleitet, wie bei in- tacten Nerven. Da die auffallend geringe Druckerliöhung nach der Vagusdurchschneidung bezogen werden konnte sovvol auf eine vielleicht noch fortwirkende Reizung des Nerven durch den Schnitt (es war zwar die Wiedererhöhung nach der dem Schnitte sogleich folgenden Erniedrigung zuvor abgewartet wor- den) als auch auf eine druckerniedrigende Nachwirkung des Aponiorphins — so wurde beschlossen, weitere Versuche auch so anzustellen, dass die Vagi von vorneherein durchschnitten wurden. Um die Constanz der Erscheinung zu eruiren, wur- den die weiter aufgeführten Versuche vorgenommen. Aus den- selben resultirt: dass die Erniedrigung des Blutdruckes constant der Injection von Apomorphin folgt, gleichviel, ob die Vagi in- tact oder durchschnitten sind, dass die Depressionen sehr rasch, oft schon während der Injection auftreten und ebenso rasch wieder verschwinden und dass dieselben nur geringe sind. Eine dauernde Herabsetzung des ursprünglichen normalen Dru- ckes Hess sich nicht nachweisen. Diese Umstände bei der Blutdruekerniedrigung veranlass- ten mich anzunehmen, dass möglicherweise nicht das Apomor- phin als solches , sondern die Lösung desselben als fremder Körper von saurer Reaction und anderer als Bluttemperatur, die Herzwände plötzlich berührend die Depression verursache. Ich injicirle daher gleiche Quantitäten Wasser und erhielt eben-