Ueber die Flimmerbewegung / von Alexander Stuart.

  • Stuart, Alexander.
Date:
[1867]
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Credit: Ueber die Flimmerbewegung / von Alexander Stuart. Source: Wellcome Collection.

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    Zellen der Fall ist; ausserdem gestattet die dicke, sehr wenig poröse flimmertragende Kappe, welche die freiliegende Seite der Zelle verschliesst, dem endosmotischen Strome einen nur allmäligen , langsamen Durchgang, während die übrigen Theile der Zelloberfläche, welche, im normalen Zustande an andere Zellen anstossend, nicht freiliegen und eine ungemein zarte Membran besitzen, dem Diffusionsstrome keinen Widerstand leisten können und selbst sehr bald durch das Alkali ge- löst werden. Ich will beiläufig noch bemerken, dass die von mir ge- brauchten Lösungen, sowohl von Alkalien als von Sauren, durch Titriren aus und durch normale Säuren in ihrjer Con- centration bestimmt wurden. . Was das Präparat selbst anbe- trifft, so muss man sich einer Schleimhautfalte bedienen, deren Fläche gegen den Strom der zufliess(jnden Zusatzflüssig- keit gerichtet werden soll; dabei muss man dafür sorgen, dass die Oberfläche der Schleimhaut von dem von derselben secernirton Schleime befreit werde; denn er bildet sehr oft, besonders nach Einwirkung der Säuren, eine für die Zusatz- flüssigkeiten undurchdringliche Membran, welche in dieser Weise deren Wirkung auf die Zellen entweder gänzlich aui hebt oder jedenfalls bedeutend abschwächt. Wenn wir eine normale Schleimhaut der Wirkung einer der oben bezeichneten Säuren aussetzen, so lange als es ge- rade nöthig ist, um die Bewegung der Flimmerhaare voll- ständig zu sistiren, dann die Membran durch reichlich zuge setzte Mengen von Wasser oder einer indififerenten Flüssig- keit, z. B. Jodserum, auswaschen und dann 0,5—l'^/o Alkali zusetzen, so tritt nach 1—2 Minuten die erloschene Thätig- keit der Flimmerhaare wieder ein; wenn wir die wieder thätig gewordene Membran in Alkali liegen lassen, so löst sie sich natürlich in demselben auf; wenn aber, als eben die Thätigkeit der Zelle durch das Alkali wieder hergestellt wurde, die Membran durch eine indifferente Flüssigkeit aus- gewaschen und darin liegen gelassen wurde, so persistirt die einmal wiedergewonnene Bewegung und die Zelle erhält sich lebendig eben so lange, als es in derselben Zusatzflüssigkeit auch andere Flimmerzellen thun, welche diesen Manipulationen nicht ausgesetzt waren. Als Beispiele mögen folgende Versuche dienen, welche aus einer grösseren Anzahl von gleichartigen als Norm heraus- gewählt wurden. Sie beziehen sich alle auf zwei Versuchsreihen, welche im Winter und Frühjahr 1865/66 und im Winter 1866/67 an Rachenschleimhäuten des Frosches ausgeführt wurden.