Seelenheilkunde, gestützt auf psychologische Grundsätze : ein Handbuch für Psychologen, Ärzte, Seelsorger und Richter / von Jos. Nic. Jäger.

  • Jäger, Joseph Nicholas.
Date:
1846
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Credit: Seelenheilkunde, gestützt auf psychologische Grundsätze : ein Handbuch für Psychologen, Ärzte, Seelsorger und Richter / von Jos. Nic. Jäger. Source: Wellcome Collection.

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    f)äUf fo ifi eß tcid)tcv, auf feinen äBiUcn einjmvivfcn, unb feinen )i)cY fa§, ftrf) fetbfltt)äti9 m\ bem i^m brücEenben Übet befreien, ju fraf tigen. Dft ift fc{)on bie Reifung aiß üoUenbet bettaci)tcn, njenn wix ben Mtanhn ba{)in bringen, fic^ für wkiM) franf galten, inbem in biefem ^aüc unferc aSernunftgriinbc bei i()m fd)on gingang ftnben, iinö Wir fomit ben ©runb feiner 3;raurigEeit, feiner gurd)t ober feinet mv gcgritnbetcn spü^traueng, ober feinet S!)?enfcf)ent)affeg ju befämpfen im ©tanbc finb. ®er pf9d)ifc^ Äranfe mup firf) fomit gekrö^nen, ju einer beftimm^ ten 3eit bcß g)Zorgeng aufjufie()en, aüe feine anbern Verrichtungen ^u beflimmten Reiten ju unfernef)men u. bg(., unb biefe dufcre 9?egc{md= figfeit it>irb nid)t ol)ne Ginfluf bleiben auf eine gcnjiffc O^cgelung beg innern ßebenö. X)k SWitfcl, biefe ßmecfc ju errei^en, rirf)ten firf) nad) ber 3t»iöit)ualität bes^ Äranfen, bem ©rabc unb ber 9Irt feiner Äranf= J)eit, nad) feiner erjiel)ung, ©eifte^bilbung, furj nad) feinen fd'mmttic^en innern unb äufern ßuftdnben. Seber einjetne Äranfe ift ein Subjecf eigener 9(rt, fobap \)m feine allgemeinen Siegeln gegeben »erben Un-- ncn. 35er rol)e S^afurmenfc^ fann oft nur bucd) eine l)arte, ber SRann üon S5ilbung unb ©^rgefül^l nur burc^ eine fanfte S5el)anblung, ber gebeugte S!JJenfd)cnl)affer burc^ ©ütc unb 9?acl^giebtgfeit, ber frosige 2Bü= tl)erid) burd) ßrnft unb unabldfftge ©trenge jum ®et)orfam gebrad)t mer= ben. ®er 5lrjt entferne aud) duferlid) 5llleö, ivaö mit ber Äranfl)eit bei Snbiüibuumö in ndl)erer ober entfernterer SSerbinbung fielet, auc^ mit ©ewalt, tt^enn e§ nid)t anberö gefd)el)en fann. 9?ad) ber 23erfd)ieben= t)eit ber §orm ber Jtranfl)eit ober ber ftpen 5öorf[eltung l)dngen mand)c Jtranfc an gcnjijfen Slupcrtidjfeiten ober ßigent^iimlic^feiten. <ao will Giner immer ganj fd)tt)arj gefleibet gel;cn, ein 5lnbcrer fegt einen 33Jertl) barein, ftd) mit papiernen Drbcngfternen ju bel)dngen ober ftc^ ber un= pajfenbften Äleibung^fiü^e ju bebiencn, ein S5ritfcr wiü fid) bie Didgel ober bie .^aare nid)t fd)neiben laffen u. bgl. 2Ille biefe 6igentl)ümlid)= feiten finb mit franfl)aften 23orfiellungen »erbunbcn, ba^er jene um fo gewiffer entfernt erben müffcn, weil nid)t fetten mit ber Entfernung beö ©igcnt^ümlidjcn aud) bie franfl)afte SSorftellung ücrfd)it3inbet'). S3ei ©eelenfranfen fönnen wir übrigen^, ba fid) bicfelben im 3' 1) aSrdunlid^ (a. a D. ©. 115) erid^U folgcnbcn galt: ©in aBal^nftn^ niger wollte fic^ unter feiner Scbingung bie S^ldgel an ^dnben unb güßen ah- fc^ncibcn laffen, inbem er fcjt üöcrjcugt war, bajj eine unl)eil6arc Äranfljcit ber 3cl)en unb gtnger, in golge bcrcn bie ©lieber abfaulen »oiirbcn, baraug entfte« l)en fonntc. 2116 er cnblid^ mit ©cmalt boju gcjmungen würbe unb nid)t6 bar^ auf erfolgte, fo war juglei^ feine fi« Sbee ecrfd^wunbcn.