Anatomische Untersuchungen über die Verbreitungswege bösartiger Geschwülste / von Edwin E. Goldmann.

  • Goldmann, Edwin E. (Edwin Ellen), 1863-1913.
Date:
[1896?]
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Credit: Anatomische Untersuchungen über die Verbreitungswege bösartiger Geschwülste / von Edwin E. Goldmann. Source: Wellcome Collection.

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    man eine herdformige Erkrankung der Wand, die zu einer Zer- storung der elastischen Fasern an ganz umschriebener Stelle gefiihrt hatte. An der Einbruchsstelle konnte dann auch nicht selten ein wandstandiger, aus Geschwulstzellen, Rundzellen und Fibrin be- stehender Thrombus aufgedeckt werden, der in das, von roten Blut- korperchen durchstromte Gefasslumen hineinragte. Wie leicht ver- standlich gelang nicht immer der Nachweis des direkten Einbruches in alien Fallen, in denen auch in der Arterienbahn Sarkorazellen angetroffen wurden. Hinzufugen mochte ich nur, dass solche Sar- komzellen meistens, zu mehreren vereinigt, in der Blutbahn cirku- lierten. Eine vollige Geschwulstthrombose von Arterien habe ich bei Sarkomen in keinem Falle angetroffen. Dagegen liessen sich die ver- schiedenen Zwischenstufen, bis zum volligen Verschluss der Vene mit Geschwulstzellen besonders gut an zellenreichen, rasch wachsen- den Sarkomen erkennen. Die besondere Art der Gefasse in Sarkomen, auf die ich bald naher eingehen will, erklart die Erscheinung, dass relativ sparlicher als in Carcinomen die zu Grunde gegangenen Venen durch die specifische Farbungsmethode aufzudecken sind. Aus den histologischen Einzelheiten, die im Zusammenhange mit den carcinomatosen Gefassalterationen besprochen werden sollen, mochte ich allein noch folgendes liervorheben : 1) Die Anwesenheit auch grosserer Geschwulstpartikel im venosen Kreislauf bedingt nicht notwendig eine Gerinnung des Blutes. 2) Dem Eindringen des Sar- koms in das offene Gefasslumen setzt lange Zeit das Endothel einen erfolgreichen Widerstand entgegen. Die ersten Anfange der Lymdriisenerkrankungen sind bei Sar¬ komen schwer zu bestimmen. Meine Erfahrungen dartiber sind zu geringfiigige, als dass ich sicher angeben konnte, in welcher Weise das Sarkom anfanglich in der Lymphdriise sich ausbreitet. Ich kann nur soviel betonen, dass auch im metastatischen Lymplidriisensar- kom verhaltnismassig frtlhzeitig die Venen in der oben ausgefiihrten Weise von Sarkomzellen durchwachsen werden. In vorgeschrittenen Fallen ist diese Sarkomatose der Venen bis zu den Hauptvenen am Driisenhilus zu verfolgen. Die vergleichende histologische Untersuchung von Sarkomen und Carcinomen hat also zu folgendem Ergebnis gefiihrt: 1) Be- reits im primaren Tumor finden sich mehr oder weniger ausgedehnte Erkrankungen von Blutgefassen. Wahrend auch kleinere Arterien verschont bleiben, zeigen sich schon grossere Venen hochgradig ver- andert. In der Regel sind sie von Geschwulstzellen vollig durch-