Die Cur der Fettleibigkeit in Marienbad : eine kurze Darlegung für Curgäste / von E. Heinrich Kisch.

  • Kisch, E. Heinrich (Enoch Heinrich), 1841-
Date:
1873
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Credit: Die Cur der Fettleibigkeit in Marienbad : eine kurze Darlegung für Curgäste / von E. Heinrich Kisch. Source: Wellcome Collection.

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    das frei von erregenden und aufreibenden Leiden- schaften, das Leben geniesst, wie es sich eben giebt, befördert auch die Fettbildung. Man hat das Klima als ein wesentliches ur- sächliches Moment übermässiger Fettansammlung angeführt; allein während das kalte, feuchte Klima nördlicher Gegenden z. B. von Holland der Ent- stehung von Fettleibigkeit günstig zu sein scheint, findet man ja diesen Umstand bekanntlich äusserst häufig in den entgegengesetzten Klimaten bei den Orientalen. Gewisse Nationalitäten zeichnen sich durch Neigung zur Fettleibigkeit aus, und sind unter meinen Beobachtungsfällen Ungarn, Polen und Bewohner der Donaufürstenthümer die über- wiegenden. Die Fettleibigkeit erreicht oft einen sehr hohen Grad. In alten und neuen Büchern fin- det man Beispiele von ausserordentlicher Fettlei- bigkeit. Wer in Marienbad sich einige Zeit auf der Promenade aufhält, hat vollauf Gelegenheit in dieser Richtung prächtige Studien zu machen. Herren und Damen von 300 Pfund Körpergewicht und darüber gehören hier nicht zu den Selten- heiten. Das stärkste Beispiel von Fettsucht ist in der Literatur ein junges Mädchen, welches in