Über das Leberadenom : Bemerkungen über Teilungsvorgänge an den Leberzellen ... / von Julius Frohmann.

Frohmann, Julius, 1871-

Date:: 1894

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Credit: Über das Leberadenom : Bemerkungen über Teilungsvorgänge an den Leberzellen ... / von Julius Frohmann. Source: Wellcome Collection.

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Denn wie ich schon oben hervorgehoben habe, waren gerade die am stärksten hypertrophischen Partieen der Leber von der Geschwulstentartung verschont geblieben. j Die Cirrhose nach dem Vorgänge von Rovighi als einen secundären Vor¬ gang aufzufassen, ist ebenso wenig angängig, da die Bindegewebswucherung sich auch in ausgedehntester Weise in den geschwulstfreien Partieen vorfindet. Ich schliesse mich daher denjenigen Autoren an, welche beide Prozesse als unabhängig von einander betrachten. Zum Schlüsse möchte ich noch die Neubildung der Gallengänge und die amitotischen Vorgänge an den Leberzellen einer kurzen Besprechung unterziehen. Es ist ja allgemein bekannt, dass man bei jeder interstitiellen Bindegewebs¬ wucherung in der Leber, immer die kleinen interlobulären Gallengänge ausser¬ ordentlich vermehrt findet. Wie ist diese Vermehrung zu erklären? Ueber diese Frage existiert bereits eine recht stattliche Litteratur, welche ich nn einzelnen durchaus nicht zu beücksichtigen gedenke, zumal dieselbe inj der oben eitierten Arbeit von Janowsky ausführlich zusammengestellt ist. Im wesentlichen werden heute zwei Ansichten verlochten. Die einen, insbesondere Ackermann, geben an, dass die Neubildung von Gallengängen ausschliesslich aus einer Wucherung der praeformierten Gallen gangsepithelien hervorgehe. Die anderen, unter ihnen Orth, leugnen diesen. Entstehungsmodus zwar nicht, legen ihm aber wenig Bedeutung bei und halten die Umwandlung der Leberzellbalken m Gallengänge für den Hauptvorgan^ dabei. Die Mehrzahl der Autoren nimmt den letztgenannten Standpunkt ein, und wie mir scheint, mit vollster Berechtigung. Denn mag man irgend eine be¬ liebige cirrhotische Leber untersuchen, immer wird man Bilder finden, welche die verschiedensten Uebergänge der Umbildung von Leberzellbalken in Gallen¬ gänge aufweisen; ganz entsprechend der Schilderung in meinem halle. a Die Entstehung aus den praeformierten Gallengängen ist bisher meist nur aus dem Vorkommen von Mitosen in den Gallengangsepithelien erschlossen worden. Meines Wissens sind aber Bilder, wie ich sie z. B. in Fig. 6 wiederge¬ geben habe, bisher noch nicht beschrieben. Es kann sich ja kaum um etwas anderes handeln, als um das Aussprossen junger Gallengänge aus einem alten praeformirten Gange Dafür spricht die vollkommene Uebereinstimmung der Epithelien und der gleichzeitige Befund von Mitosen in den Mutterzellen. Zur Controlle habe ich mehrfach Gallengänge gleicher Grösse in gesunden Lebern untersucht; niemals habe ich ähnliche Bildungen gefunden. Damit fällt auch noch der einzig mögliche Einwand fort; nämlich, dass es normaler Weise vorkommende Ausstülpungen mterlobulärer Gallengänge seien, entsprechend den Schleim¬ drüsen im Ductus hepaticus, cysticus und choledochus. Ich gehe nunmehr über zu der Erörterung der von mir vorher als gjani- totische Kern- und Zellteilungsvorgänge beschriebenen Veränderungen an den Leberzellen.