Die epidemische Verbreitung des Scharlachfiebers in Norwegen. : Eine von der Universität zu Kristiania mit der goldenen Medaille des Kronprinzen belohnte Preisschrift / von Axel Johannessen.

  • Johannessen, Axel.
Date:
1884
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Die epidemische Verbreitung des Scharlachfiebers in Norwegen. : Eine von der Universität zu Kristiania mit der goldenen Medaille des Kronprinzen belohnte Preisschrift / von Axel Johannessen. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by London School of Hygiene & Tropical Medicine Library & Archives Service. The original may be consulted at London School of Hygiene & Tropical Medicine Library & Archives Service.

    17/246 (page 3)
    sieht; gerade bis zu unseren Tagen trifft man Confusion. Geschweige, dass Wedenieyer in seiner ausgezeichneten Schrift: Historia scarlatinae nuper Göttmgae grassat. (1785) die Meinung äussert, dass die Masern „beim Uebergange der discreten Flecken in eine gleichmässige Rothe sich allmählich in Scharlachfieber verwandeln, so erzählt der fran- zösische Kliniker Bouchut1), dass sogar zu seiner Zeit (1835—1845) das Scharlachfieberexanthem an der Pariser Akademie fast als eine einfache Hautentzündung betrachtet wurde. Und macht man sich mit der Literatur vom Anfange dieses Jahr- hunderts, -welche sich mit dem Verhältnisse zwischen Scharlachfieber und Diphtheritis beschäftigt, bekannt, wird es frappant sein, wieviel Verwirrung bei der Anschauung der Reciprocität dieser beiden Krank- heiten existirt; man wird dann sehen, dass Diphtheritis zuweilen für eine neue Krankheit vom Anfange des 17. Jahrhunderts (also gleich- zeitig mit dem Scharlachfieber)2), zuweilen für eine von den Alten wohl gekannte und beschriebene Krankheit3) erklärt wird, wie sie bald als eine besondere Affection4), bald als eine mit „Febris scarla- tina oder allenfalls mit einer „scarlatinosen Constitution5) immer verbundene Iü'ankheit aufgefasst wird, bald, dass sie mit dem Scharlachfieber verbunden sein kann, sowie, dass dies nicht der Fall zu sein braucht6). Man wird sich also nicht wundern, dass in einer noch ferneren Vorzeit Unklarheit über die genannten Verhältnisse geherrscht hat. Gewiss ist es, dass man annehmen muss, dass Diphtheritis von den Alten gekannt gewesen ist. Littre hat in seinem Werke: Oeuvres d'Hippocrate X, 1 ff. auf den von Hippocrates in Epidemior. libr. VI beschriebenen „Husten in Perinthus in Thrakien aufmerksam gemacht, wo ungefähr 40 Tage nach dem „Husten Nyktalopie, An- gina und Lähmungen entweder der Ober- oder Unterextremitäten J) Histoire de la meclecine et des doctrines medicales 1873 (citirt nach Jul. Petersens: Lägekunstens Historie. Kjöbenhavn 1876, Side 159). z) Vergl. Münk: Om de herskende Sygdomme i og omkr. Skien 1824. Evr Ist« B. 1826. 3) Monroe: Sammlung auserles. Abhandl. z. Gebrauch flu- prakt. Aerzte. B. 5. S. 193. 4) Sprengel: Prognostische Geschickte der Arzneikunde. Th. 5 S. 425. 8) J. P. Frank: De curandis hominum morbis. Mannheim 1792. Mb. II. § 175; auch Heberden: „Commentoren, übersetzt von Niemann, Leipzig 1S05, 5, 30 u. 33. °) Vergl. Bang: Praxis medica. Hafnite 1818 pag. 170 u. 191. 1*