Grundzüge der mikroskopischen Technik für Zoologen und Anatomen / [Arthur Bolles Lee].

  • Lee, Arthur Bolles, 1849-1927.
Date:
1910
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Credit: Grundzüge der mikroskopischen Technik für Zoologen und Anatomen / [Arthur Bolles Lee]. Source: Wellcome Collection.

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    § 2. Für die Wassertbiere ist, um sie während der Beobachtung am Leben zu erhalten, fast immer die Circulation des Wassers nöthig. Diese läßt sich, wenn das Präparat seinen richtigen Platz auf dem Mikroskoptische gefunden hat, gewöhnlich auf sehr einfachem Wege eimichten: aus einem höher stehenden Gefäße leitet man durch einen fein ausgezogenen Heber, einen Streifen Filtrirpapier, einen Baum- wollfaden oder dergleichen das Wasser seitlich auf den Objektti’äger bis an das Deckglas und saugt es auf der anderen Seite durch eine ähnliche Vorrichtung wieder ab. Am besten ist diese Art der Circu- lation bei Zieglers Compressorium ausgebildet, das auch sonst vielfacher Verwendung fähig ist (s. unten § 4) und daher trotz seinem hohen Preise empfohlen werden kann. Apathy(Mikrotechnikp. 249 ff.) beschreibt einen „Stufenobjektträger“, ein „Cir- culationskästchen“ und eine Modification der feuchten Kammer von Recklinghausen. Natürlich sind, wenn der Kreislauf des Blutes oder der Lymphe studirt werden soll, mechanische Mittel zur Beruhigung des Thieres oft nicht erlaubt. Mitunter hilft dann, wenn man nicht mit Geduld den richtigen Augenblick abpassen kann, die Betäubung, die sich bei Wasserthieren meist leicht erzielen und dm*ch Rückbringung des Objektes in frisches Wasser meist auch wieder auf heben läßt, ohne dem Thiere dauernd zu schaden. (S. hierüber unten § 16flf.) Besonders einfach und sicher ist die Lähmung der Bewegungen durch Luft- mangel oder vorsichtige Zuführung von Kohlensäure erreichbar. (Im die Bewegungen kleiner Thiere (z. B. Infusorien) in toto oder ihrer Theile (z. B. der Cilien) ohne weitere Schädigungen zu ver- langsamen, kann man sich oft eines zähen Mediums, wie Gummi- lösung, bedienen; siehe hierüber unten § 863. Bei Wasserthieren benutzt man zuweilen mit Vortheil die Linsen Planktonsucher uud D* von Zeiß, da sie direkt in das Wasser tauchen und so ein Deckglas unnöthig machen, auch den gleich starken Trockenlinsen optisch überlegen sind. (S. hierzu Mayer in: Zeit. Wiss. Mikr. 21. Bd. 1904 p. 447.) Auf die Froschhalter, d. h. Apparate zur Fesselung lebender Frösche, um Zunge, Schwimmhaut, Mesenterium etc. der mikroskopischen Beobachtung zu- gänglich zu machen, soll hier nicht eingegangen werden, ebenso nicht auf die analogen Vorrichtungen für Larven von Amphibien, kleine Fische u. dgl. An durchsichtigen Thieren lassen sich während des Lebens außer der Circulation die Athmung, das Spiel der Körper- und Darm- muskeln, die Verdauung (eventuell nach Fütterung mit geeigneten I*