Behandlung der croupoesen Pneumonie mit Veratrum-Praeparaten / von Theodor Kocher.

  • Kocher, Emil Theodor, 1841-1917.
Date:
1866
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Credit: Behandlung der croupoesen Pneumonie mit Veratrum-Praeparaten / von Theodor Kocher. Source: Wellcome Collection.

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    fung der Thatsachen. Dadurcli wird die Statistik vollends ins rechte Licht gestellt werden und die Beeinflussung der Prognose durch Vera- trum ihre weitere Erklärung finden. Alle, die bisher mit Veratrum bei Pneumonie Versuche angestellt haben, kommen darin überein, dass das Mittel auf den localen Prozess keinen direkten Einfluss übe, sondern nur insofern als derselbe vom Fieber beinflusst werde. Aran gibt an, dass zwar im Zustand der localen Congestion eine abortive Wirkung noch zu Tage treten könne, während im Zustand der Hepatisation keine unmittelbare locale Veränderung sich bemerk- bar mache. Die Rückbildung werde durch Beseitigung des Fiebers rascher eingeleitet. Vogt führt als die Einwirkung der Antipyretica auf den Local- prozess überhaupt an, dass eine weitere Ausbreitung desselben ge- hindert werde, dass aber die einmal gesetzte entzündliche Ernährungs- störung ihre gewöhnlichen Metamorphosen durchmache. Für die Pneumonie hat er vom Veratrum nur dann eine abortive Wirkung beobachtet, wenn die Krankheit sich noch in der 1. oder 2. Fieber- exacerbation befand und local bloss noch Hyperämie, höchstens En- gouement vorhanden war, und nur bei leichteren Fällen. Im Uebrigen wurde eine weitere Ausdehnung der Entzündung gehindert, wenn die Apyrexie erreicht war. Kittei' fand keinen Einfluss auf das gesetzte entzündliche Exsudat; auch die Resorption desselben wird nach ihm nicht beschleunigt. Der Werth der Fieberherabsetzung richtet sich hauptsächlich nach dem Verhalten der Localaffektion. Ein Nutzen steht nach Kitter von Veratrin zu erwarten, wenn vom Grade des Fiebers Gefahr droht. Koth (Würzburger med. Zeitschrift III. Bd.) berechnete die Dauer der Pneumonie vom Schüttelfrost bis zum Eintritt der Lösung der Entzündung und fand als Durchschnittsdauer für 9 Fälle mit L eratrin- behandlung 5,6 Tag, während 14 Fälle exspectativer Behandlung eine solche von 7,9 Tag ergaben. Da, wie schon gelegentlich er- wähnt, das Veratrin in diesen Beobachtungen nach unrichtiger Methode angewandt wurde, daher auch nicht die gehörige antipyretische Wir- kung zu Stande kam, so sind jene auf das Verhalten des Localpro- zesses bezüglichen Angaben um so merkwürdigei. Die Beobachtungen von Hirsch in Königsberg (Klinische Frag- mente, H. Abtheilung) beziehen sich nur auf sehr schwere Falle in späteren Stadien. In den Fällen, wo das Veratrum seine Wirkung nicht versagte, ging die Resolution der Verdichtung ungewöhnlich