Gesammelte Beiträge zur pathologischen Anatomie des Ohres und zur Geschichte der Ohrenheilkunde.

  • Tröltsch, Anton Friedrich, Freiherr von, 1829-1890.
Date:
1883
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Credit: Gesammelte Beiträge zur pathologischen Anatomie des Ohres und zur Geschichte der Ohrenheilkunde. Source: Wellcome Collection.

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    sich die Verbindung zwischen Amboss (resp. SvLvfschen Bein- chen) und Steigbügel getrennt, ohne dass ich mir bewusst wäre, eine besondere Erschütterung beim Eröffnen der Paukenhöhle bewirkt zu haben. An den Knöchelchen dieser Verbindung durchaus nichts Abnormes: Svr.vi'sches Knöchelchen normal. Die Schleimhaut der Pau- kenhöhle lässt sich bei dem Alter des Präparates nicht mehr beur- theilen. Trommel feil fasern scheinen etwas dicker zu sein; dabei sehr trüb, starke Gasentwicklung bei Essigsäurezusatz, die indessen keine wesentliche Aufhellung hervorbringt. Die Anchylose des Ham- mer-Ambossgelenks zeigt sich durch Verdickung der Gelenkkapsel her- vorgebracht, die sich als dunkler Streifen abziehen lässt. Dieses im Ganzen nicht sehr günstige Beobachtungsobject schliesst sich den anderen Beobachtungen an, wo ebenfalls Catarrhe der Rachenhöhle die Schwerhörigkeit und die Veränderungen in der Paukenhöhle begleiteten. Solche Fälle würden ein sehr gutes Object für ein genaues Studium der Anatomie des Gaumens und der Rachenhöhle abgeben. Sehr auffallend war namentlich die Entwicklung des in das Gaumensegel eingebetteten Drüsenlagers, von dem Goldstücker*) mittheilt, dass es für gewöhnlich eine die Hälfte des weichen Gaumens einnehmende Schicht bilde. A. v. Szoxtagh**) zählte lOo Schleimdrüsen-Ausführungsgänge an der vorderen, 10 an der hinteren Fläche des weichen Gaumens, und berichtet zugleich, dass sich einzelne Muskelbündel nicht nur zwi- schen den Drüsen hinziehen, sondern dieselben auch theilweise umgreifen, so dass sie bei ihrer Contraction die Drüsen nothwendig pressen müssen, was für die oben angeführte Ansicht spricht, dass beim Gebrauch der Gurgelwässer der beim Gurgeln notwendigen energischen Muskelzusammenziehung und deren Einfluss auf die Drüsen ein wesentlicher Antheil der Wirkung derselben zuge- schrieben werden müsse. Was die eigenthümliche Trennung zwischen Amboss und Sterg- bügel betrifft, so fand ich dieselbe schon mehrmals an Leichen. Hier muss man sich vor Allem fragen, ob eine solche seltsame Trennung zweier Gehörknöchelchen nicht Folge der Präparations- methode sein kann oder aber auf Macerationsvorgänge an der Leiche bezogen werden muss. Unter diesen Sectionen, in deren *) „De staphylorraphia. Dissert. inaugur. Vratisl. 1S5»S. Im Auszug mitge- theilt in Reichert's Bericht über die Fortschritte der mikroskopischen Ana- tomie im Jahre 1856. J. Müller's Arch. t S.j7. Heft 6. **) „Beiträge zur feineren Anatomie des menschlichen Gaumens in den Sitzungsberichten der Wiener Acaderaie. 1S56. Bd. XX. Heft 1. S. 7.