Gesammelte Beiträge zur pathologischen Anatomie des Ohres und zur Geschichte der Ohrenheilkunde.

  • Tröltsch, Anton Friedrich, Freiherr von, 1829-1890.
Date:
1883
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Gesammelte Beiträge zur pathologischen Anatomie des Ohres und zur Geschichte der Ohrenheilkunde. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University, through the Medical Heritage Library. The original may be consulted at the Harvey Cushing/John Hay Whitney Medical Library at Yale University.

    15/274
    A. Pathologische Zustände des äusseren Gehörgangs und des Trommelfells. I u. IL Schlitzförmige Yereng-erung- der äusseren Ohröffanng-; Osteoporose der vorderen Gehörg-ang-swand mit nicht abschliessendem Cerumen.*) Agnes Utz, 79 Jahre alt, aus Sotnmerach, Pfründnerin im Julius- spital, starb am 15. Januar 1859. Etwa zwei Jahre früher hatte ich die Gehörgänge dieser nach Cataractoperationen an doppelseitiger Phthisis bulbi erblindeten Alten untersucht und beiderseitig eine schlitzförmige Verengerung des Ohrein- gangs und ziemlich viel Cerumen, das aber den Kanal nicht ganz ab- schloss, gefunden. Mit einer schlechten Spritze, wie ich sie im Spital vorfand, konnte ich das Cerumen nur theilweise entfernen. Sie hörte dann etwas besser. (R. l L. 5 für meine C}iinderuhr.) Untersuchung der Felsenbeine (Nr. 162 und 163 meiner Sammlung): Rechts. Oh reingang nicht rundlich oder eiförmig, sondern in einen fast vertical verlaufenden Schlitz verwandelt. Es findet sich die vordere Wand des knorpeligen Gehörgangs eigentümlich nach hinten umgebogen, und zugleich der hintere obere, häutige Ab- schnitt des Gehörgangs in einem Zustande der Erschlaffung, so dass er nicht genügend nach hinten oben angespannt ist, sondern einen gegen das Lumen des Kanals einspringenden Winkel bildet, der sich erst durch ein starkes Herausziehen des Gehörgangs oder durch Ein- fügen der federnden Pincette ausgleichen lässt. Dieses Einsinken der hinteren häutigen Haut scheint zu der schlitzförmigen Verengerung des Gehörgangs mehr beizutragen, als die nach hinten gerichtete Stellung der vorderen Knorpelwand. Nach dem Abschneiden des knorpeligen Gehörgangs lässt sicli aus dem knöchernen Kanal ziemlich viel Cerumen herausziehen, das wie ein hohler Cylinder den Wänden anlag, ohne Abschluss des Lumens zu bedingen. Das Ganze sieht aus wie eine rundlich aufge- rollte Lamelle. Dieselbe ist nach unten und vorn weiss, perlmutter- glänzend und mehr feucht, auch nach hinten herrscht aus Lamellen *) Zuerst veröffentlicht im Aren. f. Ohrenhcilk. 1871. Bd. VI. S. 40.