Über die Stellung des Hühnchens im Entwicklungsplan / von A. Rauber.

  • Rauber, August Antinous, 1841-1917.
Date:
1876
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Credit: Über die Stellung des Hühnchens im Entwicklungsplan / von A. Rauber. Source: Wellcome Collection.

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    Die Elemente des Keimhohlenbodens wurden übrigens schon von Remak als über- schüssige Bildungsmasse gedeutet, welche nicht zur Betheiligung an der Bildung der Keim- scheibe gelangt. (Untersuchungen über die Entw. der Wirbelthiere S. 3.) Randwulst. Die verdickte Peripherie des unteren Keimblattes (Oellacher), der Rand wulst (Goette), Keimwulst (Kölliker) ist ein theils in morphologischer, theils histiologischer und physio- logischer Bedeutung wichtiges Gebilde der Keimscheibe der Vögel. Seine morphologische Wichtigkeit beruht darauf, dass ihm mit dem zugehörigen Abschnitt des oberen Blattes die Hauj)trolle zufällt bei der Umwachsung der Dotterkugel; seine histiologische darauf, dass zu einer gcüivissen Zeit seiner Ausbildung inselweise der Inhalt besondrer Zellen seines Innern in Blutzellen sich umbildet; in physiologischer Beziehung fällt ihm dagegen nach und nach die Aufnahme fester, flüssiger und gasföimiger Nahrung zu. Durch die Umwachsung der Dotterkugel tritt er in immer ausgedehntere Berührung mit dem weissen Dotter, seiner nächsten Unterlage. Kann man am frisch gelegten Hühnerei u. s. w. und noch während der ersten Bebrütungszeit die Unterlage des Randwulstes als ein besondei es Gebilde bezeichnen, welches im Vorausgehenden Dotterwall genannt wurde, so tritt diese Unterlage als ein zusammenhängendes Gebilde späterhin mehr und mehr zurück. Hiezu gibt den Anlass die innige Beziehung des Randwulstes zum weissen Dotter, deren sichere Erforschung grossen Schwierigkeiten unterliegt. Auf diese Beziehung zum weissen Dotter sei zuerst Rücksicht genommen. Darauf sollen die Verhältnisse der Um- wachsung untersucht werden. Ueber die Beschaffenheit des Randwulstes in allen Stadien seiner Ausbildung habe ich Erfahrungen gesammelt am Huhn, der Ente und der Taube. Beim Huhn ist der Rand- wulst gerade zu der Zeit, um die es sich besonders handelt, der zweiten Hälfte des ersten Brüttages, etwas lockerer gefügt als bei den zwei anderen Species, die darum vortheil- hafter für die Prüfung zu verwenden sind. Ich will nicht der zahlreichen Verschieden- heiten gedenken, welchen die Auffassung des Verhältnisses zwischen Randwulst und weissem Dotter von Anfang begegnet ist und noch begegnet. Meine Absicht geht bloss dahin, die Zustände in Kürze zu schildern, welche die beiden anderen Vögel zeigen und die man auch dann am Hühnchen finden kann. Bis zu derjenigen Zeit der Embryonalentwicklung., in welcher die Axenplatte und darauf die Primitivrinne sich bildet, hebt sich die Unterfläche des Randwulstes mit der- selben hügeligen Begrenzung, welche der Rand wulst des frisch gelegten Eies zeigt, von seiner Unterlage ab. Diese besteht oberflächlich aus körnigem Protoplasma, in welches weisse Dotterelemente kleinerer Art eingelagert sind. Ebenso verhält sich die Oberfläche der Dotterkugel jenseits des Randwulstes. In tieferer Lage liegen die weissen Dotter- kugeln so dicht, dass von einer Zwischensubstanz nichts ii)ehr gesehen werden kann; zu- I