Beiträge zur Ätiologie und pathologischen Anatomie der Netzhautablösung bei Retinitis albuminurica : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der Medizin, Chirurgie und Geburtshülfe eingereicht der hohen medizinischen Fakultät der Universität zu Rostock / von Yoku Yamaschita.

  • Yamaschita, Yoku.
Date:
[1900]
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Beiträge zur Ätiologie und pathologischen Anatomie der Netzhautablösung bei Retinitis albuminurica : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde in der Medizin, Chirurgie und Geburtshülfe eingereicht der hohen medizinischen Fakultät der Universität zu Rostock / von Yoku Yamaschita. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by UCL Library Services. The original may be consulted at UCL (University College London)

    13/54 (page 11)
    An Entzündungserscheinungen bei Retinitis albumi- nurica findet man Gefässveränderungen, Blutungen, Ödem und Exsudation eines fibrinösen Exsudats, Infiltration mit Leukocyten imd Hyperplasie des Stützgewebes. Im Widerspruch mit den ineisten Autoren betreffs der entzündlichen Erscheinungen befindet sich Weeks, wenn er sagt: Man kann mit Bestimmtheit be- haupten, dass nur wenig Entzündungserscheinungen bei der Retinitis albuminurica vorkommen. Man findet eine nur geringe Infiltration mit Leukocyten und Hyperplasie des Bindegewebes, wie wir es bei einem so chronischen Zustande zu erwarten hätten, wenn echte Entzündung bestände. Ausserhalb der Gefässe besteht der Befund gewöhnlich einfach in Austritt der Elemente des Blutes aus den Gefässen: nämlich in milden Fällen ist es der wässerige Teil, welcher einfaches Ödem verursacht, in schwereren Bällen treten alle Bestandteile des Blutes aus, es kommt zu aus- gesprochenen Hämorrhagien. Die Veränderungen der Gefässe werden besonders seit den Untersuchungen Herzog Carl Theodors und neuer- dings Weeks genauer beschrieben. Alt hält sie für die Retinitis albuminm-ica nicht für charakterisch. Silex erwähnt noch, dass die Gefässerkrankung bei der Retinitis albuminurica gravidarum nicht so regelmässig sei. Doch bezieht sich diese Angabe nur darauf, dass ophthalmoskopisch stärkere Wandveränderungen an den Gefässen nicht immer zu erkennen sind. Herzog Carl Theodor betont verschiedentlich, dass sich verschiedene Gefäss- veränderungen auch in Iris, Ciliarkörper, Conjunktiva und Sklera gefunden haben. Ähnliche Befunde konnte Weeks erheben. Michel, welcher übrigens die Priorität der Entdeckung der Gefässveränderungen in der Retina und Chorioidea für sich in Anspruch nimmt und die Untersuchungsergebnisse Herzog Carl Theodors und Weeks nur als Bestätigung seiner eigenen auffasst, sah unter anderem häufig dem aneurysma cirsoides ähnliche Gebilde an den Gefässen. Schon Leber beschreibt an den Venen und Capillaren eine mehr oder minder starke Aus- dehnung, mitunter Neubildung kleinerer Gefässe. An den kleineren Arterien und Capillaren fand sich Sklerose. Die tunica propria war verdickt, homogener und stärker lickt- brechend, die Gefässwand selbst in ein homogenes, gelblich glänzendes Rohr verwandelt, dessen Lumen oft stark verengert, mitunter aufgehoben war. Zuweilen schien die Gefässwand von einer stärker lichtbrechenden Substanz infiltriert zu sein. Mitunter fanden sich auch abnorme Inhaltmassen in den Gefässen, die auf Wucherung und fettige Degeneration des Endothels zu beziehen sind.