Die Permeabilitätspathologie : als die Lehre vom Krankheitsbeginn / von Hans Eppinger.

  • Eppinger, Hans, 1880-1946.
Date:
1949
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Credit: Die Permeabilitätspathologie : als die Lehre vom Krankheitsbeginn / von Hans Eppinger. Source: Wellcome Collection.

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    Allgemeiner Teil. 1. Der histologische Aufbau der Betriebsgemeinschaft ..Blut-Kapillarwand-Interstitium-Zelle-Lymphbahn“. Wo das Haargefäß aus der Arteriole entspringt, dort beginnt der sogenannte arterielle Kapillarschenkel ; in unmittelbarer Nähe dieser Übergangsstelle hegen gelegentlich Zellanhäufungen, die kontraktile Eigenschaften besitzen und so im- stande sind, den Zustrom des Blutes zur Kapillare soweit zu drosseln, daß er ent- weder völlig aufhört oder aber, daß die Erythrozyten zurückgehalten werden und nur noch Plasma vorwärtskommt. Die Wandungen der Arterien und Venen sind durch eine dreifache Schicht gesichert; etwas Ähnliches läßt sich auch an den Kapillaren feststellen; wir unter- scheiden demnach im Kapillarbereiche die Endothelschicht, die eigentliche Kapillar- membran und die äußere Hülle. Der Unterschied zwischen Kapillar- und größerem Gefäß hegt in der Anordnung, bzw. im Ausmaße der Media und Adventitia; sie bilden in den Arterien und Venen mehr oder weniger zusammenhängende und dicke Schichten. Dies kommt zwar der Festigkeit dieses Röhrensystems zugute, behindert aber den Stoffaustausch, der anscheinend im Bereiche der Arteriolen und Venolen auf ein Minimum herabgesetzt ist; anders im Kapillarsystem, hier sind Media und Adventitia nur in Form eines weitmaschigen Netzes angedeutet; jedenfalls bietet der anatomische Aufbau des Kapillarnetzes die beste Voraussetzung für einen gegenseitigen Säfteaustausch. Die Grenze zwischen Kapillare und Vene ist nicht immer leicht zu erkennen, eher ist dies auf der arteriellen Seite möglich; die Muskelhülle vieler Venen ist außerordenthch dünn, oft nur unvollständig angedeutet; in diesem Zusammen- hang sei an die Meinung vieler Physiologen erinnert, die im Bereich der Venen- anfänge noch mit Austauschvorgängen rechnen. Das Wesentliche der Kapillare bildet die Membran; sie steht ein zartes Häut- chen vor, das aus einem dichten Geflecht von Bindegewebsfibrillen besteht; diese Fibrillen sind zumeist aus Kohagen aufgebaut und entsprechen chemisch faden- förmigen Eiweißmolekülen, die unter Bildung von Nebenvalenzen zu Verzwei- gungen neigen und so zu Gebüden werden, die sich gegen Zug und Zerreißung sehr widerstandsfähig erweisen. In Berührung mit Wasser quellen die Fibrillen, legen sich noch fester und enger aneinander, so daß ein äußerst dichtes Häutchen ent- steht und auf diese Weise eine gut funktionierende semipermeable Membran wird. Im Gegensatz zu den toten Membranen (ich zähle dazu das Pergamentpapier und so manche andere Membran, die der Physikochemiker verwendet), die nur aus