Über zwei Ovariotomien bei bösartigen Neubildungen des Ovarium : (carcinoma und papilloma ovarii) ... / vorgelegt von Emil Scheele.

  • Scheele, Emil.
Date:
1889
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Credit: Über zwei Ovariotomien bei bösartigen Neubildungen des Ovarium : (carcinoma und papilloma ovarii) ... / vorgelegt von Emil Scheele. Source: Wellcome Collection.

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    liess. Also beide Male wären die Patientinnen ohne Operation einem elenden Dasein verfallen. Viel richtiger dagegen erscheint der Rath Schröder’s, selbst in Fällen, die von vorneherein die übelste Prognose erkennen lassen, die Explorativincision zu machen. Nur durch die Incision wurde es klar, dass die Tumoren in unseren Fällen operabel seien. Allein selbst für inoperable Fälle möchten wir den Rath Schröders aus den von ihm angeführten Gründen unterstützen. Einmal aus humanitären Rücksichten, um die Patientinnen nicht zum Bewusstsein ihrer trostlosen Lage kommen zu lassen. Die guten Erfolge der Ovariotomie bei benignen Tumoren sind heute dem Publikum allgemein bekannt; die von Schmerzen geplagten, durch den Kräfteverfall geängstigten Carcinomkranken erhoffen, wenn sie in die Klinik kommen, ebenso wie ihre glücklicheren Mitleidenden Hülfe und Rettung. Diese Hoffnung benimmt man den Kranken, wenn man sie von der Operation zurückweist. Unsere Carcinom- kranke hat von vorneherein das Bestreben gehabt, sich operiren zu lassen; möglich, dass sie zu einer für die Prognose der Operation viel günstigeren Zeit in die Klinik gekommen wäre, wenn sie nicht mit Punctionen hingehalten worden wäre. Wäre nun aber später jede Operation verweigert worden, so wäre damit die Patientin zu der schrecklichen Erkenntniss ihrer verzweifelten Lage gekommen, während sie nach der Operation voll neuen Lebensmulhes entlassen werden konnte. — Der zweite Vortheil, den die Kranken durch die Explorativ- incision gewinnen, besteht nach Schröder’s Ausspruch darin, dass nach der Laparatomie die Wiederkehr des Ascites für einen gewissen Zeitraum hinausgeschoben wird, welcher genügt, dass die Patientinnen sich einigermassen erholen. Olshausen1) constatirt, dass in einem inoperablen Fall erst 14 Wochen nach der Incision wieder eine Punction nothwendig wurde. Unzweifelhaft wird es auch auf denselben Einfluss zu beziehen sein, wenn eine Patientin Leopold’s, wie oben angeführt, ') Pag. 430. Fall Marie Gessert.