Die Meningitis serosa acuta : eine kritische studie / von Georg Boenninghaus.

  • Boenninghaus Georg.
Date:
1897
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Credit: Die Meningitis serosa acuta : eine kritische studie / von Georg Boenninghaus. Source: Wellcome Collection.

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    nicht aber zu einem Hydruc. mit Kompression des (leliirns führen (Hydroc. bei Hydrämie, bei Kreislaufstörungen, ex vaciio). Zweifelt man aber daran, ob der vorliegende Ventrikelerguss wirklich den Tod herbeigeführt habe, so bildet die Anamnese schliesslich ein werthvolles diagnostisches Unterstützungsmittel, indem sie bei Hydroc. idiop. auf ein rein cerebrales Leiden hinweist. Solche Grenzfälle werden aber hier seltener sein, wie bei der Meningo-Encephalitis, da die Veränderungen bei der ventrikulären Form gemäss ihres meist langsamen Verlaufes sehr ausgesprochen sind. — Ist nun auf diese Weise per exclusionem die Diagnose des idiopathischen Hydroc. ac. int. gestellt, so ist im Grunde genommen damit auch die Diagnose seines entzündlichen Ursprunges ausgesprochen, da kein anderer Prozess für die Erzeugung eines solchen Hydroc. ge- dacht werden kann, wie die Entzündung. Oft beweist aber, wie bei der ersten Form, eine Rundzelleninfiltration der Plexus oder der Meningen (Fall 14) oder eine leichte Trübung der ventri- kulären Flüssigkeit direkt die entzündliche Provenienz des Hydroc., oft aber deutet auch die Anamnese auf die letztere hin. — Dass endlich ein entzündlicher Hydroc. int. als Folge einer Men. ser. int. zu betrachten sei, soll bei der Besprechung der Genese dieser Krankheit erörtert werden. Auswahl der Fälle: Zunächst sind natürlich alle Hydrocephali bei Men. tub. auszuscheiden, doch auch die seröse Meningitis bei Tuberkulösen, d. h. ein akuter seröser Erguss meist in die Ventrikel ohne den Befund von Tuberkelknötchen, eine Form, wie sie bisweilen in den späteren Stadien der Tuberkulose auftritt, muss ausgeschlossen werden, obwohl gerade diese Form die meiste Berechtigung hätte, zugelassen zu werden, da man thatsächlich mit blossem Auge keine weitere Veränderung findet, wie den Erguss. Wurde aber mikroskopirt, so wurde auch beginnende Tuberkelbildimg nachgewiesen, so vonBawson undHibb (The Lancet 1884 nach Go weis) in den Meningen und von Co Iberg im Ependym. Solche Fälle sind Bamberger’s Fall 2, Col- berg’s Fall 1, Quincke’s Fall 7 (Litt. 79) und mehrere bei Seitz citirte Fälle. — Weiter sind fortzulassen alle Fälle, bei welchen sich Residuen von eiteriger Meningitis finden. Am häufigsten sind das eingedickte Käsemassen in den Meningen, so in den Fällen von Barthez und Rilliet, von Seitz, von Tüngel (bei Huguenin pag. 598), von Niemeyer (Litt. 67), von Ziemssen u. Hess (Fall 7, 16, 17, 18 und 19) und von Merkel (6 Fälle). Seltener schon sind cirkumskripte Verdickungen, es sind das die Fälle von Magen die (2 Fälle, erwähnt von Althann), Hanot und Joffroy (2 Fälle), Plehn, Neurath (sämmtlich am Foramen Magendii), Oppenheim und Eichhorst (beide an der Basis cerebri und am Rückenmark). Am seltensten sind die Fälle von diffuser Infiltration und Trübung der Pia (Quincke Litt. 79, Fall 11 und Hüls mann), die allmählich in die Formen übergehen, bei welchen sich in Folge von entzündlicher Obliteration der Piagefässe Atrophie