Die Meningitis serosa acuta : eine kritische studie / von Georg Boenninghaus.

  • Boenninghaus Georg.
Date:
1897
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Credit: Die Meningitis serosa acuta : eine kritische studie / von Georg Boenninghaus. Source: Wellcome Collection.

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    operativer Entleerung von Liquor cerebrospin. in einer l)estininiten Weise verschwinden. Die Fälle dieser Art, 7 an der Zahl, wurden bisher noch nicht gesammelt und kritisch verwerthet. — Diese 7 operirten Fälle zusammen mit den 21 obducirten bilden nun die Grundlage, auf welcher diese Arbeit aufgebaut ist und sind des- halb am Schlüsse derselben ausführlich mitgetheilt und kritisch beleuchtet. Herrscht somit fast vollkommene Einmüthigkeit über die Exi- stenz des primären akuten Hydroc., so ist das anders bei der Frage nach der Natur des Wasserergusses, d. h. ob er ein Trans- sudat oder ein Exsudat sei. Besonders in älterer Zeit hat man nämlich vielfach angenommen, dass unter dem EinÜuss einer Üuxio- nären Hyperämie oder einer verstärkten Herzaktion gelegentlich einmal im Schädel ein ganz akutes Transsudat entstehen und zu schweren Hirnerscheinungen führen könne. Diese Lehre ist bis heute unbewiesen und steht im Widerspruch mit den Lehren der allgemeinen Pathologie, wie sie in dieser Beziehung besonders von Cohnheim formulirt wurden (siehe folgendes Kapitel). Hingegen spricht alles (Aetiologie, Symptome, pathologische Anatomie) dafür, dass der wässerige Erguss das Produkt einer serösen Entzündung der weichen Hirnhäute, der ganze Prozess also eine Meningitis serosa sei, eine kurze und treffende Bezeichnung, die wohl von Billroth (1869) zum ersten Male gebraucht wurde. Den Gedanken aber an die entzündliche Provenienz des Hydroc. ac. idiop. sprach zuerst Dietl (1846) in aller Schärfe aus und erklärte zugleich den Prozess für das erste Stadium einer Men. pur. von so hoher Viru- lenz, dass der Tod eintrete, bevor noch das Exsudat eiterig werde. Aber erst Eichhorst und auch erst in seiner 3. Auflage (1887) erkannte es klar, dass es noch eine zweite, wesentlich mildere Form von Men. ser. gebe, die in ihrer ganzen Anlage serös sei und serös bleibe, auch wenn sie längere Zeit bestehe. Der Hydroc. ac. idiop. hat, vom Standpunkte einer Meningitis aus beurtheilt, bisher nur wenige Bearbeitungen erfahren. Zuerst unternahm dieses Huguenin (II. Auf!., 1878), indem er den akuten Wasserkopf der Kinder als Leptomeningitis infantum abhandelte. Er legt dieser Krankheit im Wesentlichen die Symptome und den Verlauf einer Men. pur. bei und kommt zu diesem Resultate augen- scheinlich allein auf Grund eigener Anschauung am Krankenbette und an der Leiche. Leider wirkt sehr verwirrend, dass er neben dem meningitischen Hydrocephalus noch einen Hydrocephalus durch