William Harvey, der Entdecker des Blutkrieslaufs und dessen anatomisch-experimentelle Studie über die Herz- und Blutbewegung bei den Thieren : culturhistorisch-medicinsche Abhandlung zur Feier des dreihundertjährigen Gedenktags der Geburt Harvey's (1. April 1578) / von Joh. Hermann Baas.

  • Baas, Joh. Hermann (Johann Hermann), 1838-1909.
Date:
1878
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Credit: William Harvey, der Entdecker des Blutkrieslaufs und dessen anatomisch-experimentelle Studie über die Herz- und Blutbewegung bei den Thieren : culturhistorisch-medicinsche Abhandlung zur Feier des dreihundertjährigen Gedenktags der Geburt Harvey's (1. April 1578) / von Joh. Hermann Baas. Source: Wellcome Collection.

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    Geometrie, Geographie, Reisen, Astronomie, Optik, Musik und Naturgeschichte. (Bei dem grossen Brande von 1666 aber ging das Ganze schon wieder zu Grunde.) H. war 75 Jahre alt — seit seinem 50sten Jahre, vielleicht in Folge seines Buches über den Kreislauf, war sein vorher raben- schwarzes Haar ganz weiss —, aber erst nahezu zwei Jahre nachher legte er seine Professur nieder. Sein Nachfolger ward Glisson. 1654 kaufte Bruder Eliab Cockaine-house, das besonders kaltes Wasser hatte. In diesem bewohnte wieder H. verschiedene Zim- mer, die er nach Sonnenschein und Windrichtung wählte. Auch hier hielt er sich gern im Dunkeln, weil er dabei besser denken konnte. Bruder Eliab hätte wie Christus sagen können, in meinen Häusern sind viele Wohnungen, von denen mein Bruder William immer einige inne hat. In demselben Jahre ward H. die hohe Ehre des Vorsitzes des Londoner Colleges angetragen und die DD. Aiston und Hamey an ihn abgesandt, um ihm die erfolgte Wahl — Prujean war zurück- getreten — mitzutheilen. H. dankte, lehnte aber wegen sqnes Alters und seiner Hinfälligkeit ab und rieth zugleich, den gewesenen Präsidenten wieder zu wählen, was auch geschah; aber er besuchte doch ferner die Zusammenkünfte des Colleges. — In Gesprächs- stunden sprach er hier, wie überhaupt, gerne über Politik. Auch trank er sehr gerne Caffee. 1656 stiftete H. mit Zustimmung seiner Brüder für immer 56 Pf. St. jährlicher Rente zu dem Zwecke, dass jedesmal am 25. Juli eine Rede zu Ehren der Wohlthäter des Colleges (Har- veyan oration, die noch heute Brauch) gehalten, dem Redner eine Gratification, dem Bibliotheks- und Museumsdiener ein Geschenk ertheilt, und den Theilnehmern eine Tasse Caffee servirt werde. Ausserdem verschrieb er dem College ein grosses, von seinem Vater hinterlassenes Gut, so dass es scheint, der letztere habe Landwirtschaft betrieben und H. sei, wie Luther von sich sagte, ein Bauernsohn gewesen. H. hatte viel von Gicht und Schlaflosigkeit zu leiden, welch’ beide er auf heroische Weise mit Kälte behandelte. Bei den An- fällen jener entblösste er entweder sitzend seine Beine, bis sie kalt waren, oder stellte sie gar in einen Eimer kalten Wassers, dann legte er sie auf den Ofen. Um das zweite Uebel zu bezwingen, stand er aus dem Bette auf und ging hemdig so lange im Zimmer