William Harvey, der Entdecker des Blutkrieslaufs und dessen anatomisch-experimentelle Studie über die Herz- und Blutbewegung bei den Thieren : culturhistorisch-medicinsche Abhandlung zur Feier des dreihundertjährigen Gedenktags der Geburt Harvey's (1. April 1578) / von Joh. Hermann Baas.

  • Baas, Joh. Hermann (Johann Hermann), 1838-1909.
Date:
1878
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Credit: William Harvey, der Entdecker des Blutkrieslaufs und dessen anatomisch-experimentelle Studie über die Herz- und Blutbewegung bei den Thieren : culturhistorisch-medicinsche Abhandlung zur Feier des dreihundertjährigen Gedenktags der Geburt Harvey's (1. April 1578) / von Joh. Hermann Baas. Source: Wellcome Collection.

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    Jahres zur Richtstätte ging, erklärlich wäre, aber nicht festgestellt ist. Sicher aber ist, dass H. um diese Zeit nach Combe in der Grafschaft Surrey, südlich von London, sich zurückgezogen hatte, weil dort Ruhe, gute Luft und schöne Aussicht — er liebte die Natur sehr — zu finden waren. Hier suchte ihn Ent im Jahr 1651 auf und fand ihn in fröhlicher Stimmung. Er hatte sich Keller in die Erde machen lassen, in denen er im Sommer seine Unter- suchungen anstellte, weil er die Dunkelheit liebte, vielleicht auch, weil in solchen der grösseren Kühle wegen seine Untersuchungs- objecte sich besser hielten. Auf Ent’s Frage, ob es ihm sonst gut gegangen, gab er die Antwort: »Wie kann das sein, wenn der Staat so von Stürmen erregt wird und ich mitten auf der offenen See treibe? Wäre mein Geist nicht mit Studien beschäftigt und wären nicht meine vormals gemachten Beobachtungen zu sammeln,« — davon schreibt er auch in einem Briefe an Nardi, dem er seinen Neffen, der nach Italien reiste, zugleich empfahl — »so hätte ich keinen Grund länger zu verweilen. Aber dieses zurückgezogene Leben und das Fernsein von den öffentlichen Sorgen, welches Andrer Geist beunruhigt, ist Heilmittel für den meinen.« Ent sagte, er habe ihn wie Demokrit der Natur der Dinge nachforschend gefunden. Dieser Besuch war von grösster Tragweite. War er doch die Veranlassung, dass Ii.’s so lange umhergetragenen Schriftstücke über die Entwicklung der Thiere endlich durch den Druck (London 1651) veröffentlicht wurden: Ent vollzog nicht allein, als er die Er- laubniss zu sofortigem Druck oder — zur Unterdrückung des Ganzen erhalten, sogleich die Herausgabe, sondern er soll auch, da H. ein schlechter Lateiner und Stylist, an der Schrift nachgebessert haben. »Ich ging von ihm, wie Jason, das goldne Vliess im Besitz, und als ich die einzelnen Stücke durchsah, war ich bestürzt, dass solch ein grosser Schatz so lange verborgen geblieben!« berichtet sein Freund. H. hat ihm den Grund angegeben, warum er so lange gezögert: »Es ist dir nicht unbekannt, wie grosse Verdriesslichkeiten mir meine früher veröffentlichten Studien verursacht haben. Nosti quantum turbarum pristinae meae lucubrationes concitaverint.« »Während Andere mit ihrem schalen Plunder grosse Parade machen, wollte dieser Mann seine bewundernswürdigen Beobachtungen zu einem kleinen Berichte zusammenziehen,« ruft Ent noch aus, zu- gleich damit die geplante Absicht PI.’s klarlegend, warum das erste