Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt durch neue Beobachtungen erläutert : nebst allgemeinen Bemerkungen über Halisterese / von H.F. Kilian.

  • Kilian, Hermann Friedrich, 1800-1863.
Date:
1857
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Credit: Das halisteretische Becken in seiner Weichheit und Dehnbarkeit während der Geburt durch neue Beobachtungen erläutert : nebst allgemeinen Bemerkungen über Halisterese / von H.F. Kilian. Source: Wellcome Collection.

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    dern gesucht, dass er hinzufügt, „vorausgesetzt nämlich, dass man mit diesem „Namen einen einfachen Erweichungsprocess und nicht besondere Formen der „Neubildung im Knochen bezeichnet, z. B. sarcomatöse (Osteosarcosis)u — aber an Klarheit hat der fleissige Forscher durch diesen Nachsatz gar nichts hinzuge- fügt, vielmehr ist in die Frage etwas hineingezaubert worden, was diejenigen, die eine Osteomalacia cerea annehmen, in keiner Weise zu adopliren haben. Es handelt sich nämlich einfach bei uns nur darum, ob bei der Osteomalacie Kno- chenparthieen so erweicht werden können, dass man sie, in anatomischer Ver- gleichsweise, wachsweich zu nennen wagen darf, und es wird dann der pa- thologisch-anatomischen Forschung anheimgestellt nachzuweisen, ob diese Emol- litio cerea die Folge eines einfachen Erweichungsprocesses oder einer sog. sarcomatösen Umwandlung ist, an welche indessen, beiläufig gesagt^ in den von mir gemeinten Fällen ganz und gar nicht zu denken ist. Was man aber unter „einfacher Erweichung“ zu verstehen hat, darüber wäre sich erst zu ver- ständigen, während ich es inzwischen nicht verabsäumen werde, schon jetzt, im Nachfolgenden, meine vorläufige Bezeichnung des pathologischen Vorganges, nach vorliegenden Präparaten, in seinen weiteren Umrissen mitzutheilen, die späterhin eine noch schärfere Darlegung erfahren soll. Der Erweichungsprocess, welchen die Wachs Weichheit der Knochen auf dem Culminationspunkte der Krankheit zeigt, durchläuft, wie wir bereits angedeutet haben, verschiedene Entwickelungsstufen. Ich unterscheide deren, mich auf zahl- reiche Erfahrungen stützend, vier ziemlich scharf umschriebene. Von diesen zeigen bei dem ersten die Knochen der afficirten Skelettparthieen, namentlich des Beckens, welches ich auch hier vorzugsweise, als Typus gebend, im Auge habe, zwar eine etwas geringere Schwere, übrigens aber eine, dem äusseren An- scheine nach, kaum merkliche Veränderung: dieselben sind vollkommen derb, völlig unnachgiebig, durch und durch fest und unverändert in der Farbe; dem- ungeachtet aber und trotz dieses günstigen Zustandes vermag die Form des Beckens die grössten Verengerungen zu erfahren und ganz und gar die den osteo- malacischen Becken eigenthümliche Form zu gewinnen, wobei jedoch die sog. Schnabelbildung an der Schamfugengegend nicht durch Infraktion der Ho- rizontaläste, sondern, einfach durch winkliches Hervortreten aus der Fläche zu Stande gebracht wird. Ich besitze sehr schöne Specimina, die alles hier Berührte klar machen. Die Knochen sind bei dieser Entwickelungsstufe niemals brüchig. — Bei der zweiten sind die Knochen bereits viel suculen- ter geworden , sie erscheinen stellenweise fleckig-geröthet, erlangen beim Blei- chen nie ein reines Weiss, sondern bleiben schmutzig grau, und, obgleich auch