Eugenik / von Hermann Muckermann.

  • Muckermann, Hermann, 1877-1962.
Date:
1934
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Credit: Eugenik / von Hermann Muckermann. Source: Wellcome Collection.

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    I. Ursprung und Entwicklung der Eugenik 5 diese Analogien erklären, die weilgehend auch durch den Eiafluß des „monde ambient bestimmt werden, Geoffroy Saint-Hilaire war auch der erste, der neben einer langsamen Umbüdxmg, plötzliche Artveränderungen im Em¬ bryonalleben voraussetzte, wodurch das Fehlen von Zwischenformen erklärt werden könnte. Im Jahre i83o legte Geoffroy Saint-Hilaire der französischen Akademie der Wissenschaften eine Arbeit von zwei jungen Naturforschern vor, worin die Organisationseinheit von Weichtieren und Wirbeltieren dargetan werden sollte. Die Arbeit stand im Widerspruch zur Typentheorie Cuviers. Die lang¬ gehegten grundsätzlichen Gegensätze, die auch die Forschungsmethode be¬ trafen, kamen zum entscheidenden Austrag. Ein großer Reichtum von Er¬ fahrungen und eine seit Jahren imumstrittene Autorität waren damals auf Cuviers Seite. Der äußere Ausgang des ungleichen Kampfes koimte nicht zweifelhaft sein. Der Entwdcklungsgedanke mußte vor der Hand das Feld räumen, das ntmmehr zum Nutzen einer späteren Zeit für 3o Jahre fast ausschließlich der Forschung gehörte. Doch auch Cuviers Katastrophen¬ theorie erlitt um die Zeit seines scheinbaren Sieges durch Lyells „Principles of Geology eine vollständige Niederlage, ohne daß damit die Zeitgenossen auf den Gedanken gekommen wären, daß so die Artverschiedenheit der Organismen in übereinandergelagerten Erdschichten wiederum zu einem reinen Problem geworden war. Erst mit dem Erscheinen von Darwins „The origin of species am 2 Д. November 1859 nahm die neue Wissenschaft einen gewaltigen Auftrieb imd zog alle anderen biologischen Wissenschaften in ihren Bannkreis. Sicher war Charles Darwin der erste, der, zumal durch Aufstellung einer leicht verständlichen Erklärungsweise, die fast allgemeine Anerkennung der Ent¬ wicklungstheorie durchsetzte. Die Erklärungsweise selbst ist die Theorie der Auslese. Sie stellt den eigentlichen Darwinismus dar. Für die Eugenik wurde sie zu einer geradezu entscheidenden Anschauung. Charles Darwin wurde geboren zu Shrewsbury am 12. Februar 1809, d. h. im gleichen Jahr, in dem de Lamarcks „Philosophie zoologique erschien. Darwin studierte an den Universitäten von Edinburgh luid Cambridge. Von 18З1—18З6 begleitete er eine wissenschaftliche Expedition nach Süd¬ amerika. Später zog er sich auf sein Landgut in Down (Kent) ziirück, wo er seine Werke schrieb. Er starb am 19. Aprü 1882 imd wurde an der Seite Newtons im Westminster Abbey zu London beigesetzt. (Abb. 2 und 3 [Tafeb].) Paläontologisch-biogeographische Beobachtungen hatten Darwins Glauben an die Unveränderlichkeit der Arten erschüttert. Seine Theorie zur Erklärung der Artbildung ist gänzlich verschieden von der Theorie de Lamarcks. Die