Mittheilungen aus dem pharmaceutischen Institute und Laboratorium für angewandte Chemie der Universität Erlangen.

Date:
1889-
Catalogue details

Licence: Public Domain Mark

Credit: Mittheilungen aus dem pharmaceutischen Institute und Laboratorium für angewandte Chemie der Universität Erlangen. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.

    201/512 (page 5)
    und dann zur vollkommenen Trocknung durch einen Chlorcalciumthurm geleitet. Wenn beide Reagenzien gut getrocknet waren, so tritt alsbald bei der Berührung heftige Einwirkung unter Eeuererscheiuung ein. Man kann diese heftige Reaction dadurch leicht verringern, dass man den Schwefelwasserstoff anfangs nur ganz langsam in die Röhre eintreten lässt. Die Untersuchung des auf diese Weise erhaltenen Körpers gibt folgende Procentzahlen: Bi = 84,06 u. 84,6 S = 6,19 u. 6,2. Das Mittel aus diesen Zahlen ist: Bi 84,3 S = 6,2 0 = 9,5, woraus sich das atomistische Verhältniss berechnet, zwei Atome Wismuth auf drei Atome Sauerstoff, auf ein Atom Schwefel. Die Formel für diese Verbindung wäre demnach BiaOsS, welche ihr Analogen hat in der Formel Bi204, in welcher ein Atom Sauerstoff durch Schwefel ersetzt wäre. Die Yerbindung Bi203S verlangt berechnet: Bi == 84 S == 6,4 welche den gefundenen Zahlen Bi = 84,06 S = 6,2 entsprechen. Dieses Wismuthoxysulfid ist ein grauschwarzes Pulver, welches in Chlorwasserstoffsäure unter Schwefelwasser- stoffentwickelung und Schwefelausscheidung löslich ist. Die Yerbindung ist luftbeständig und kann bei 120 o ohne Zersetzung zu erleiden getrocknet werden. Im Reagenzglase erhitzt, bildet sich unter schwefliger Säure- entwicklung eine schmutzig weisse Masse, welche bei weiterem Erhitzen in Wismuthtrioxyd übergeht.