Lehrbuch der Syphilis und der örtlichen venerischen Krankheiten / neu bearb. von Maximilian v. Zeissl.

  • Zeissl, H. (Hermann), 1817-1884.
Date:
1888
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Credit: Lehrbuch der Syphilis und der örtlichen venerischen Krankheiten / neu bearb. von Maximilian v. Zeissl. Source: Wellcome Collection.

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    stens fand Herrn, v. Boeck im Voit'sclien Laboratorium bei einem Versuche am Menschen die Stickstoffausscheidung im Harn nicht merklich abweichend gegen die Hg freie Vorperiode. Nachweisung und Bestimmung des Quecksilbers. Die Auffindung und quantitative Bestimmung des Quecksilbers in Gemengen oder thierischen Geweben ist je nach der Menge eine leichte oder massig schwierige Aufgabe. Immer aber wird nur durch sehr sorgfältige Arbeit ein brauchbares Resultat erhalten werden, denn die thierischen Tlüssigkeiten sind meist ohne weitere Vorbereitung zu arm an Quecksilber, um letzteres durch die gewöhnlichen einfachen Rea- gentien nachweisen zu lassen. Metallisches Quecksilber ist, wenn in Kügelchen vorliegend, an der Verquickung von Gold oder Kupfer oder durch das Mikroskop auffindbar. Ist es in Dampf vorhanden — und solchen gibt das Queck- silber schon bei gewöhnlicher Temperatur ab — so kann man als Reagens aufgehängte Goldplättchen verwenden. Merget hat noch empfindlichere Reagentien auf Quecksilberdämpfe in den Lösungen der Salze edler Metalle gefunden, besonders in der ammoniakahschen Lösung von Silbernitrat. Schreibt man damit auf Papier und bringt dieses dann in einen Raum, in welchem sich die kleinsten Mengen von Quecksilber- dampf befinden, so sieht man bald die Schriftzüge sich schwärzen. Man kann dadurch leicht constatiren, dass metallisches Quecksilber bei jeder Temperatur, selbst noch bei — 44 Dampf abgibt. Der Verhalten der Quecksilbersalze zu Reagentien auf nassem Wege ist verschieden, je nachdem Oxydul- oder Oxydverbindungen vor- liegen. Die folgende kleine Tabelle enthält die wichtigsten Angaben: Oxydverbindungen: Oxydulverbindungen: Schwefelwasserstoff und S chwefelammonium. Niederschlag, der erst weiss ist, bei weiterem Zu- satz von H2S braun, endlich schwarz wird und Queck- silbersulfid ist. Schwarzer Niederschlag: ein Gemenge von Queck- silbersulfid mit fein ver- theiltem Quecksilber. Aetzkali oder Natron. Gelber Niederschlag von Quecksilberoxyd. Anwesen- heit von viel freier Säure beeinträchtiget die Fällung. Bei Gegenwart von Ammo- niumverbindungen fällt nicht Oxyd, sondern ein weisser amidhaltiger Kör- per. In Ueberschuss des Fäl- lungsmittels unlöslicher schwarzer Niederschlag von Quecksilberoxydul. Ammoniak. Weisser Niederschlag, je nach der Säure im Hg-Salz verschieden. Aus Sublimat z. B. fällt Mercurammo- niumchlorid Hg NH2CI. Schwarzer Niederschlag, der entweder ein basisches Salz ist oder eine die Amid- gruppe enthaltende Verbin- dung.