Die altromïschen Militärärzte.

  • Haberling, W. (Wilhelm), 1871-1940.
Date:
1910
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Credit: Die altromïschen Militärärzte. Source: Wellcome Collection.

    48/96 (page 36)
    29. C. I. L. \ l. 2594. Rom. — D(iis) M(anibus) L(ucio) Vibio Rufo, medico coh(ortis) V pr(aetoriac), Valeria Rufina conjugi optimo fec(it). In einer Inschrift ist „medicus cohortis“ deutlich als Nachtrag eingeschoben: 30. G. I. L. VI. 212. Gen(io) (centuriae). Signum Genium cenluriae cum aedicula et marmoribus exornata et aram sua pecunia fecer(unt) centurio C(ajus) Veturius, C(aji) f(ilius), Pol(ia) Rufinus, L(epido) R(egio), item evocati et milites, quorum nomina, et medicus coh(ortis)1), in ara et aedicul(a) scripta sunt. Dedicata est kal(endis) Maj(is) imp(eratore) Commodo tertium et Burro co(n)s(ulibus). Die Inschrift, durch die die Mitglieder der Centurie einer Kohorte • [nach dem Fundort kann mit Sicherheit angenommen werden, daß es sich um eine Prätorianerkohorte2) handelt] dem Genius3) der Centurie einen Altar und Tempel weihen, stammt aus dem Jahre 181 n. Chr. Aus der Inschrift geht deutlich hervor, daß der Arzt nicht zum Mann- schaftsstande der Centurie gehört4). Er gehörte vielmehr augen- scheinlich zum Stabe der Kohorte und war nur einer bestimmten Centurie zur Verpflegung usw. zugeteilt, ßriau5), der erwähnt, daß vorstehende Inschrift ihm zu seiner Arbeit den Anstoß gegeben habe, teilt noch eine Inschrift aus demselben Jahre mit (C. I. L. VI. 213), die gleichfalls von einer Centurie derselben Kohorte handelt und der oben erwähnten außerordentlich ähnlich ist. Nur wird in ihr ein Arzt nicht erwähnt. Briau führt auch diese Tatsache als Beweis dafür an, daß der Arzt nicht allein einer Centurie zugehörte, sondern bei mehreren Centurien gleichzeitig Dienst tat. Eine Inschrift wird als falsch angesehen: 1) Die Worte „et medicus coh.“ sind schlecht in die Inschrift eingefügt, sie müßten hinter „evocati“ stehen. S. Dessau, Inscriptiones latinae selectae. Vol. I. 2100. Anm. 6. 2) Der Stein wurde an dem Ort des Prätorianerlagers gefunden. Außerdem gab es evocati in damaliger Zeit nur bei den cohortes praetoriae und urbanae. S. S. 29, Anm. 3. 3) S. S. 22, Anm. 1. 4) S. S. 25. 5) Briau, Du service de sante milit. 1. c. p. 56—62. Briau glaubt nach der Zahl der Aerzte bei den vigiles (s. S. 40) auch für die Prätorianerkohorte 4 Aerzte annehmen zu müssen und schließt weiter, daß, da jede Kohorte 7 Centurien hatte, 3 Aerzte je 2 und einer, wahrscheinlich der jüngste, eine Centurie zu ver- sorgen gehabt hätten. Dabei hätten alle denselben Rang und den Titel „medicus cohortis“ geführt. Sie hätten sich nur durch das Dienstalter voneinander unter- schieden. (S. S. 28.)