Die pathologisch-histologischen Untersuchungsmethoden / von G. Schmorl.

  • Schmorl, Georg, 1861-1932
Date:
1912
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Credit: Die pathologisch-histologischen Untersuchungsmethoden / von G. Schmorl. Source: Wellcome Collection.

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    nommen und mit den fixierenden Flüssigkeiten in Berührung gebracht wurden. Da die nach dem Tode eintretenden Zersetzungsvorgänge die feineren Strukturen um so mehr schädigen, je längere Zeit seit dem Erlöschen des Lebens vergangen ist, so kann nicht dringend genug geraten werden, die Organteile möglichst bald nach dem Tode in die fixierenden Flüssigkeiten einzulegen, da man nur so ein annähernd getreues Abbild von den Verhältnissen, wie sie vor dem Tode bestanden, erhalten kann. Insbesondere gilt dies von Präparaten, bei denen es sich um den Nachweis von Mikroorganismen handelt, um eine post- mortale Entwicklung oder ein Weiterwachsen bereits im Leben vor- handener Formen sicher hintanzuhalten. Über die Wirkungsweise der Fixierungsmittel auf die Zellen sind von A. Fischer sehr eingehende und gründliche Untersuchungen angestellt worden, aus denen hervorgeht, daß hei Beurteilung der in fixierten Präparaten hervor- tretenden Zellstrukturen große Vorsicht geboten ist. Es kann daher nicht dringend genug geraten werden, neben fixierten Präparaten auch frische zu untersuchen. Jedem, der sich eingehend mit Protoplasma- und Kernstrukturen beschäftigen will, sei das Studium des FiscHERschen Buches (Fixie- rung, Färbung und Bau des Protoplasmas, Jena 1899) angelegentlichst empfohlen. Da die zur Fixierung dienenden Substanzen mehr oder minder härtend wirken und die Härtungsflüssigkeiten meist auch zu gleicher Zeit die Gewebe fixieren, so lassen sich die Fixierungs- und Härtungs- methoden nur schwer auseinander halten und sollen im folgenden auch zusammen besprochen werden. Beim Fixieren sind folgende allgemeine Regeln zu be- achten: 1. Die betreffenden Objekte müssen möglichst klein, insbesondere möglichst dünn sein (nicht dicker als höchstens 1—5 mm), weil nur bei dünnen Objekten ein vollständiges Eindringen der Fixierungsflüssig- keit in die innersten Schichten möglich ist. Größere Objekte, z. B. ganze Organe, lassen sich überhaupt nicht, falls sie nicht von kleinen Versuchstieren stammen, in genügenderWeise fixieren, man müßte sie denn gerade von den Blutgefäßen aus mit den Fixierungsflüssigkeiten injizieren, wobei freilich der Blutgehalt verloren geht. Dünne flächenhafte Gewebe (Netz, seröse Häute, Magen- und Darm- wand usw.) spannt man, um Schrumpfungen zu vermeiden, auf einer geeigneten Unterlage (Kork, Holzbrettchen) mit Nadeln auf. Bei Fixie- rung in Metallösungen (Sublimat, Osmiumsäure usw.) dürfen Nadeln von Metall nicht benutzt werden, man bedient sich in solchen I allen am besten der Jgelstacheln oder feiner, spitzer Hornnadeln zur Be- festigung. 2. Die angewendete Flüssigkeit ist stets sehr reichlich zu bemessen