Handbuch der chirurgischen Instrumenten und Verbandlehre / von C.J. Cessner ; mit 334 in den Text gedruckten Holzschnitten.

  • Cessner, C. J.
Date:
1852
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Credit: Handbuch der chirurgischen Instrumenten und Verbandlehre / von C.J. Cessner ; mit 334 in den Text gedruckten Holzschnitten. Source: Wellcome Collection.

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    Allgemeine Verbandlehre. Die zweite Gattung mechanischer Heilmittel sind die Verbände. Das Unterscheidende des Verbandes besteht darin, dass er unmittelbar nur die äussere Oberfläche des Körpers berührt; dass er einmal angelegt eine länger dauernde Wirkung ausübt, und dass er ruhend durch sich selbst fortwirkt, mit- hin die beim Instrumente thätige Kraft der Hand durch andere Vorrichtungen z. B. Riemen, Federn, Resistenz und Elasticität des Stoffes u. s. w. ersetzt ist. Die einzelnen Bestandtheile eines Verbandes nennt man Verbandstücke. Die kunstgemässe Bereitung und Zusammenstellung der betreffenden Verbandstücke nennt man die Vorrichtung des Verbandes. Die kunstgemässe Anwendung und Anpassung der einzelnen Verband- stücke zu einem zweckentsprechenden Ganzen — heisst verbinden oder Ver- band anlegen. Zur Construction eines Verbandes gehört 1. die Wahl des Materials, 2. die Vorrichtung der Verbandstücke und 3. die Anlegung derselben. Zusammengesetzte Verbände, bei welchen ausser den gewöhnlichen Ver- bandstücken noch Federn, Räder, Schrauben u. s. w. in Wirksamkeit treten, heissen vorzugsweise Maschinen. Die allgemeine Vcrbandlehre beschäftigt sich mit den allgemeinen Gesetzen, den allgemeinen Zwecken des Verbandes und den allgemeinen Verbandgerüthen nach ihrer verschiedenen Wirkungsweise. Erster Abschnitt. Allgemeine Gesetze des Verbandes. Der Verband wird vom Organismus des Menschen in zweifacher Beziehung modificirt; er erleidet nämlich Veränderungen je nach der Gestalt (den äussern Umrissen) des menschlichen Körpers und nach dessen Reizempfänglichkeit und Rückwirkungsvermögen. C essner, Instrumentenlehre. 4