Handbuch der chirurgischen Instrumenten und Verbandlehre / von C.J. Cessner ; mit 334 in den Text gedruckten Holzschnitten.

  • Cessner, C. J.
Date:
1852
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Credit: Handbuch der chirurgischen Instrumenten und Verbandlehre / von C.J. Cessner ; mit 334 in den Text gedruckten Holzschnitten. Source: Wellcome Collection.

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    1.'Heft- oder Wundnadeln. Bestimmt zur Vereinigung' getrennter Weichlheile. Das erste Erforderniss einer guten Heftnadel ist, dass sie an ihrem stechen- den und schneidenden — d. i. an ihrem scharfen Theile breiter als im Uebrigen sei; dass sie mithin einen weiten Wundkanal bilde, durch welchen der übrige Theil der Nadel und der etwa daran hängende Faden leicht und ohne Quetschung durchgeführt werden kann. Die Heftnadeln dürfen durchaus nicht, wie in den meisten Büchern angegeben ist, theilweise durch Ausdehnung mittelst ihrer Masse den Wundkanal erweitern, weil solche Stichkanäle häufiger eitern und sichtlichere Narben hinterlassen.' Alle Wundnadeln haben daher in der Neuzeit eine sogenannte Lanzensfitze (S. F. 1) und sind zweischneidig. (a stellt die Spitze dar, ab und ac sind schnei- dende Kanten, bd und ce sind stumpfe Kanten, «/'ist eine erhabene Linie — Gräte -— auf beiden Seiten, bisweilen auch nur auf Einer Fläche. Längs dieser Gräte ist die Lanze am dicksten, wodurch die Spitze an Stärke gewinnt. Die Linie bc entspricht der ^grössten Breite des ganzen Instruments.) Die Heflnadeln .sind entweder gerade oder ge- krümmt. Die geraden braucht man zur Hasenschar- ten- und zur Darmnath. a. Die jetzt üblichen Hasenschartennadeln sind jene von Petit. Sie werden angewendet, wenn man durch die genaueste Vereinigung der Wundränder eine möglichst feine Narbe erzielen will, ferner wo die Theile hohl liegen und daher einer künstlichen Unterlage bedürfen. Sie sind zusammengesetzt aus Lanze und Stift. | ß Die Lanze (S. F. 2) ist von Stahl zweischneidig und geht am stumpfen Ende in einen hohlen Cylinder über. Der Stab oder Stift, beiläufig 2—2% Zoll lan8> an beiden Enden stumpf, entweder ganz cylindrisch, oder nur wenig an Dicke gegen ein Ende zunehmend, ist von feinem Silber, damit er leicht biegsam sei, und nicht beim längern Liegenbleiben in der Wunde rostig werde. (S. F. 2, Ä. Lanze, B. Stift oder Stab.) Bei der Anwendung passt man den Stift mit irgend einem Ende in den Hohlcylinder der Lanze ein, fasst das Instrument an der Vereinigungsstelle beider Theile zwischen Daumen und Mittel- Fig. 2 u