Thiersch'sche Transplantationen und ihre Anwendung auf das Ulcus cruris.

  • Schlayer, Wilhelm.
Date:
[between 1880 and 1889?]
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Credit: Thiersch'sche Transplantationen und ihre Anwendung auf das Ulcus cruris. Source: Wellcome Collection.

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    interessanten Versuch stellte Professor Thiersch in seiner Klinik an, indem er Negerhaut auf weisse Menschen trans- plantirte, was sehr gut gelungen sein soll, nicht aher umge- kehrt die Transplantation weisser Haut auf ein Unterschcnkel- geschwür eines Negers. Ferner theilt Professor Thiersch mit, dass bei Syphilis, selbst im Latenzstadium, die Trans- plantationen nicht anhielten, sondern ulcerös abfielen, und er nimmt an, dass es sich in diesem Falle um eine bis jetzt un- bekannte Dyscrasie auch des scheinbar gesunden Gewebes handelt. Unter diese Kategorie gehört auch das in der Spital- praxis so beliebte Verfahren, die Hautstücke von eben am- putirten Gliedern zu verwenden, allein hiebei ist die grösste Vorsicht geboten, da mehrere Fälle bekannt sind, wo von dem amputirten Arme einer Frau, bei welcher die Blattern nachher ausbrachen, transplantirt wurde und in Folge dessen von den vier mit diesen Transplantationen Behandelten drei an der Infektion zu Grunde gingen. Czerny gab auf dem Chirurgen- congress vorigen Jahres mehrere derartige Fälle an, wo er bestimmt glaubte, Tuberculose überpflanzt zu haben. In der hiesigen Klinik wurden von Herrn Geheimrath von Nussbaum nach dem XV. Chirurgencongress Versuche angestellt und grosse Hautstücke von frischen Cadavern übergeptianzt, was nament- lich in den Fällen sehr schön gelungen sein soll, wo die Leute durch irgend ein Trauma zu Grunde gegangen waren. Es wurden meistens Cadaver von Todtgestürzten benützt, die oft schon 12 und 24 Stunden gelegen haben, und dennoch wurden gute Resultate erzielt, Aehnliehe Ergebnisse boten auch die Versuche in der Berliner Klinik mit Cadavern; die Transplantationen gelangen, falls die Leute nicht au Pyämie oder marasmus senilis gestorben waren. Die 3, Möghchkeit ist die Ueberj)flanzung von Thicr- haut auf den Menschen. Es sind einige Fälle veröffentlicht, welche ein günstiges Resultat ergaben, aber in der grossen Mehrzahl der Fälle sind die bierüber angestellten Versuche missglückt, so dass sich nicht viel berichten lässt. Im letzten