Uber das Vorkommen von scharfbegrenzten Ektasien im Augengrunde und uber partielle Farbenblindheit bei hochgradier Myopie / von Leopold Weiss.

Date:
1897
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Credit: Uber das Vorkommen von scharfbegrenzten Ektasien im Augengrunde und uber partielle Farbenblindheit bei hochgradier Myopie / von Leopold Weiss. Source: Wellcome Collection.

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    handelt. Das Bild von dem ersten Punkt liegt der Konvex- linse näher, das von dem letzteren weiter weg von derselben. Bei einer Drehung der Konvexlinse werden die beiden Bild- punkte, weil in verschiedenen Ebenen liegend, ungleiche Be- wegungen ausführen. Beobachtet man in diesem Falle z. B. ein in der Richtung von vorn nach hinten von der Papille nach der Peripherie zu verlaufendes Netzhautgefäss, so wird sich — bei Untersuchung im umgekehrten Bild — bei Dreh- ung der Konvexlinse das Bild dieses Netzhautgefässes in Be- zug auf seine einzelne Abschnitte ungleichartig bewegen. Aus der ungleichartigen Bewegung darf geschlossen werden, dass das betreffende Gefäss nicht mit allen seinen Theilen in einer, den gleichen Refraktionszustand besitzenden Fläche liegt, dass es zum Theil mehr vor, zum Theil mehr zurückliegt, indem es einer ungleichartig ektasierten Wandung anliegt, deren Aus- buchtung nach dem hinteren Pol zu mehr und mehr zunimmt. Die ungleichartige Bewegung lässt hier aber im Grossen und Ganzen einen allmählichen Uebergang von dem Punkte der schnelleren Bewegung zu dem der langsameren erkennen. Auf eine scharf begrenzte ektasierte Stelle im Augengrund kann nur dann aus der parallaktischen Verschiebung geschlossen werden, wenn an einer sich scharf absetzenden Stelle die Be- wegungsart sich brüsk ändert, so dass wie an der exkavirten Papille der Eindruck entsteht, als ob sich der periphere mit steiler Stufe absetzende Randtheil über den scheinbar ruhig- bleibenden (in Wirklichkeit sich langsam bewegenden) centralen Theil im Grund der Ektasie herüberschiebt. Schon seit lange sind mir die Fälle bekannt, in welchen ungefähr an der gleichen Stelle, wo bei den vorbeschriebenen Fällen auf der nasalen Seite der scharf begrenzte Rand einer Ektasie gefunden wird, eine dunkle Bogenlinie zu sehen ist, an deren Stelle aber in keiner Weise eine plötzlich ansetzende Niveaudifferenz nachzuweisen ist. Diese Fälle sind, wie gesagt, durchaus nicht selten. In der sich auf dem Ophthalmologen- Kongress 1894 an den Vortrag von Otto anschliessenden Dis- kussion habe ich bereits auf dieselben hingewiesen. Indem ich auf diese Fälle hinwies, bemerkte ich, dass ich einstweilen dahin- gestellt sein lasse, ob bezw. in welcher Beziehung diese Fälle zu der unzweifelhaften, scharf begrenzten Ektasie stehen.