Ueber die Wirkung des Strychnins auf das normale und kranke Auge / von A. v. Hippel.

  • Hippel, A. v. (Arthur von), 1841-1916.
Date:
1873
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Credit: Ueber die Wirkung des Strychnins auf das normale und kranke Auge / von A. v. Hippel. Source: Wellcome Collection.

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    ergiebt; beiderseits Emmctropie. S 1. =• fast 1, r. < Vj. Gesichts- feld: 1. normal, r, concentrische Einengung, ausserdem in der Richtung des Fixationsobjectes ein grauer Nebel, der das centrale Sehen undeutlich macht. Derselbe lässt sich nicht genau umgrenzen, sondern verschwindet allmälig nach der Peripherie hin. Ophth. Befund: 1. normal, r. Papille grau getrübt, Arterien, besonders 2 nach unten abgehende erheblich ver- dünnt. Farbensinn r. nicht völlig normal: Grün und Blau wird ver- wechselt. Am 28. Octbr. Strychnininjection r.; nach V4 Stunde ist S von <; V, auf V2 gestiegen. Die Injectionen konnten nicht fortgesetzt werden, da Patient sich der weiteren Behandlung entzog. 21. Beginnende Atrophia optica. Marie W., 22 J. alt, hat bis vor 3 Monaten gut in Ferne und Nähe gesehen. Seit der Zeit ver- schlechterte sich das Sehvermögen allmählig nach beiden Richtungen hin während zugleich häufig heftige Kopfschmerzen, besonders in der Stirn, und zuweilen auch Schwindel auftraten. Die Untersuchung ergiebt: r. Hpm. V35- S ■< 1, 1. Emmetropie S = Vj- Farbensinn normal. Gesichts- felder beiderseits ziemlich stark concentrisch eingeengt, (s. Taf. III. Fig. 4.) Ophth. Befund: beiderseits graue Verfärbung der Papillen, Verdünnung der Arterien, beginnende atrophische Excavation. Vom 13. bis 29. Novbr. 72 wurden täglich, abwechselnd auf jeder Seite Strychnininjectionen gemacht; erst nach der 6. hob sich S r. auf 1, 1. auf fast V3 und stieg dann auch nicht weiter. Die verengten Gesichtsfelder zeigten auch in diesem Falle wieder eine deutliche Erweiterung. 22. Atrophia optica nach Meningitis cerebro-spinalis. Richard S., 6'/a J. alt, ist nach den Angaben seiner Mutter bisOctober 70 stets gesund gewesen; auffallend war seiner Umgebung nur sein unverhältniss- mässig grosser Kopf. Im October 70 erkrankte er fieberhaft und klagte über sehr heftige Kopfschmerzen, die in einzelnen V2—% Stunden dauernden Anfällen auftraten; zwischen diesen befand sich Patient erträglich wohl und zeigte Theilnahme für seine Umgebung. Die Kopfschmerzen fanden sich Anfangs nur in grösseren Intervallen ein (2—8 Tage), wur- den dann aber später immer häufiger, sodass Ende December jede Nacht und auch oft noch am Nachmittage Anfälle auftraten; begleitet waren dieselben regelmässig von Zähneknirschen und Hintenüberwerfen des Kopfes. Im März 71 fing Patient an, öfters über reissende Schmerzen in Armen und Beinen zu klagen, und bald machte sich eine Lähmung, zuerst des linken Armes, dann des linken Beines, darauf des rechten Beines bemerkbar, auch wurde ihm Stehen oder Sitzen unmöglich. Gleichzeitig fiel es der Mutter auf, dass der Knabe oft an Gegenständen, die sie ihm reichte, vorbei griff und bald konstatirte sie sicher eine rapide Abnahme des Sehvermögens. Bis zum Mai 71 war jeder Licht- schein erloschen. Die Kopfschmerzen hielten bis zum August an und nahmen dann allmälig ab; die Lähmungen besserten sich gleichfalls