Ueber die Wirkung des Strychnins auf das normale und kranke Auge / von A. v. Hippel.

  • Hippel, A. v. (Arthur von), 1841-1916.
Date:
1873
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Credit: Ueber die Wirkung des Strychnins auf das normale und kranke Auge / von A. v. Hippel. Source: Wellcome Collection.

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    getlieilten Stabe, den ein Assistent mir an die Nasenwurzel hielt, und bezeiclinete den Punkt, an welchem die Nadelspitze mir zuerst nicht mehr völlig scharf, sondern in Zerstreiiungskreisen erschieu. Der Assistent las daun die Entfernung ab und notirte dieselbe. Die Resultate, welche diese Methode ergiebt, erscheinen indessen nicht zuverlässig genug, denn die in 4 verschiedenen Versuchs- reihen erhaltenen Zahlenwerthe für den Nahpunkt schwanken zwischen 4 und 4 Aus diesem Grunde wählte ich noch folgende: bei fixirtem Kopfe Hess ich eine mir völlig unbekannte englische Schriftprobe von der Grösse Jaeger I. in einem Stativ in der AVeise befestigen, dass sie sich genau in 8 Abstand von meinem Auge befand. Dann setzte ich vor dieses ein starkes Concavglas (No. 5, 6 etc.) und versuchte nun mit demselben den Druck zu entzitfern. Es stellte sich dabei heraus, dass das stärkste Glas, welches ich durch meine Accommodation noch zu überwinden vermochte No. 8 war; darnach betrüge meine Accom- modationsbreite also Ohne Zuhülfenahme von Concavgläsern durch einfaches Heranrücken der kleinsten Druckproben an das Auge den Nahpunkt bestimmen zu wollen, ist darum ganz un- zuverlässig, weil bei der Fähigkeit in Zerstreuungskreisen zu lesen, die doch fast Jeder besitzt, der Nahpunkt zu dicht an das Auge des Beobachtenden heran verlegt werden würde. — Die Prüfung der Accommodation mittelst des Stäbchen-Optometers, die ich der Controlle wegen auch noch ausfUhrte, ergab gleichfalls für die Lage des Nahpunktes eine Entfernung von 4 vom Auge. Einen Einfluss des Strychnins auf die Accommodation, die ich fünfmal nach Tnjection von 0,002—0,003 Grm. geprüft habe, war ich nicht im Stande zu konstatiren, der Nahpunkt rückte weder weiter an das Auge heran, noch vermochte ich länger als vorher meine Accommodation auf das Aeusserste anzuspaunen. Ebensowenig zeigte sich ein Unterschied in dem Verhalten des Auges, in dessen unmittelbarer Nähe Strychnin injicirt war, im Vergleich zu dem des anderen. Die Frage, ob das Strychnin eine Verengerung oder Erweiterung der Pupille zur Folge hat, muss ich dahin beantworten, dass bei den von mir angewandten Dosen weder das Eine noch das Andere der Fall war. Die Pupille des einen Auges verhielt sich genau so wie die des anderen; ihr Durchmesser blieb derselbe, wie er vor der Injectiou gewesen war. — Ob bei S trychninvergiftun-